Einige Orte am und um den Neusiedler See

Zunächst einige Infos zum Neusiedler See. Dieser zählt zu den wenigen Steppenseen Europas und befindet sich größtenteils in Burgenland – ein kleinerer Teil gehört zu Ungarn. Zu den Besonderheiten des Sees zählt nicht nur, dass er von einem Schilfgürtel gesäumt wird sowie sein mildes – wenn auch windiges – Klima, sondern auch die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt, die es dort zu beobachten gibt. Hierzu gibt es im Illmitzer Ortsteil Hölle eine Aussichtsplattform mit Rampe. Dieser Beobachtungspunkt ist ca. 5 km von Podersdorf entfernt.

Zu erreichen ist der Neusiedler See zwar mit der Bahn, doch der Bahnhof in Neusiedl am See wird erst in nächster Zeit barrierefrei umgestaltet. Davon abgesehen befindet sich ein barrierefreies Hotel in etwa 14 km im entfernten Podersdorf. Zwischen diesen Orten verkehren barrierefreie Busse (s. Kasten). Schon deshalb empfiehlt sich die Anreise mit dem Pkw – zudem ist man damit vor Ort mobiler.

Der Leuchtturm von Podersdorf

Die Marktgemeinde Podersdorf – diese liegt direkt am schilffreien Ostufer des Sees – dürfte vor allem wegen dem barrierefreien Hotel „Herlinde“▸ ein guter Ausgangspunkt für diverse Unternehmungen in der näheren Umgebung sein. Da sich diese Unterkunft nur wenige Meter vom See entfernt befindet, kann der Uferweg gleich erreicht werden. Diesen nach rechts folgend, gelangt man bequem zur Ortsmitte, wo z.B. Cafés besucht werden können. In die andere Richtung kann man sogar bis nach Illmitz rollen/gehen – dabei wird der Obere Stinkersee gestreift. Dieser Ort ist etwa 9 Kilometer entfernt und befindet sich nahe dem Nationalpark „Neusiedler See-Seewinkel“, der zu einem der bedeutendsten Vogelschutzgebiete Europas zählt. Zur Einkehr bietet sich das barrierefreie Landgasthaus „Karlo“ mit Gastgarten an (Seegasse 43, Tel.:+43 2175 2151). Um dorthin zu gelangen, folgt man am Ortsrand von Illmitz der Straße bzw. Weg „Am Anger“ bis zu deren Ende, wendet sich dann ein kurzes Stück, um in die nächste Straße rechts einzubiegen. Diese mündet in die Seegasse, der man nun nach rechts folgt.
Eine andere Möglichkeit besteht in Podersdorf darin, sich beim dortigen Leuchtturm mit dem Schiffsunternehmen Knoll▸ (bedingt barrierefrei) auf den Neusiedler See zu begeben und somit nach Rust zu gelangen.

© Tourismusverband Rust
Der Stadtkern von Rust

Um nun dieses kleine Städtchen der Störche und des Weins zu erreichen, muss man zunächst – neben einer Straße, die durch den Schilfgürtel führt – ein ziemliches Stück einem Fuß/Radweg folgen, der nach einer Linkskurve beim vollständig denkmalgeschützten Stadtkern von Rust endet. Von dort aus bietet sich ein Rund(roll)gang durch das Städtchen an, in dem es mitunter etwas hügelig ist. Dabei werden neben Kirchen und das Stadtmuseum (nicht barrierefrei) auch das Rathaus gestreift. Ansonsten laden beim See Bänke zum Verweilen ein – wobei Störche und Vögel beobachtet werden können. Übrigens wird Rust als das touristische Zentrum des Neusiedler Sees bezeichnet.

© Martin Hofmeister
Alte Gerätschaften im Dorfmuseum Mönchhof

Vor der Rückfahrt mit dem Schiff kann noch das barrierefreie Seerestaurant „Katamaran“ besucht werden, das sich nahe der Anlegestelle befindet. Von diesem Lokal aus, dass vor allem aus Holz und Glas besteht, hat man übrigens einen schönen Blick über den See.

In der Ortschaft Mönchhof – etwa 11 km nordöstlich von Podersdorf – befindet sich das Dorfmuseum. Dieses ist im Wesentlichen in drei Bereiche gegliedert: Im ersten Abteilung werden die Grundlagen der einstigen Existenzsicherung dargestellt. Dies umfasst den Anbau von Getreide bis zur Rübenwirtschaft. Zum zweiten wird die Bevorratung für den Eigenbedarf veranschaulicht. Schließlich, hinter einem kleinen Teich, befindet sich der dritte Teil des Museums – eine typische Dorfanlage mit allem, was einstmals dazugehörte: Anger und Teich, Gasthaus, Schule, Kino, Gemeindeamt, Feuerwehr, Werkstätten der Handwerker, Geschäfte, Milchhaus, Schrotmühle sowie eine Kirche – leicht erhöht auf einem Hügel. Somit können ältere BesucherInnen in Erinnerungen schwelgen und Jüngere einen Eindruck von den früheren Lebensverhältnissen bekommen. Was etwas aus den Rahmen fällt, ist ein originaler Grenzbalken und der Nachbau der Grenzstation – sowie ein Trabant, der 1989 in Ungarn zurück gelassen wurde.

Reisende mit der Bahn In Deutschland kann die mobile Einstiegshilfe unter 01806/512512 angefordert werden.
Der Bahnhof Neusiedl am See wird etwa ab 2016 barrierefrei sein.
Zwischen Neusiedl und Podersdorf (Linie 871) sind grundsätzlich barrierefreie Busse einge-setzt. Wenn jedoch Reservebusse zum Einsatz kommen, kann dies nicht garantiert werden. Deshalb wird empfohlen, eine Mitfahrt drei Werktage zuvor anzumelden (+43 (0)5-1717).
Sonstiges Barrierefreie Tipps für diese Region
Podersdorf • Übernachtung: Seehotel Herlinde, Strandplatz 17, Tel. +43 2177 22 73, Mail: post@hotelbetriebe-herlinde.at
• Schiffsunternehmen Knoll (Tel.: +43 (0) 2177 / 2431; Mobil: +43 (0) 664 / 131 79 39): Eine Rundfahrt zum Naturschutzgebiet wird empfohlen – hierzu müssen sich Rollstuhl-BenutzerInnen anmelden. E-Rollis können nicht mitgenommen werden.
Rust • Das öffentliche Behinderten-WC befindet sich beim Parkplatz (Seezeile, ca. 5 Gehminuten vom Stadtkern entfernt).
• Das Seerestaurant „Katamaran“ (Ruster Bucht 1, Tel: 02685/20441 ist barrierefrei.
Mönchhof • Dorfmuseum Mönchhof, Bahngasse 62, Tel.: +43 (0)2173 80642, Mail: office@dorfmuseum.at.
Es ist überwiegend barrierefrei und verfügt über ein Behinderten-WC.
Geöffnet hat es vom 1. April bis 31. Oktober dienstags bis sonntags und an Feiertagen jeweils von 10 bis 18 Uhr – im Juni, Juli und August auch montags.