Klagenfurt – ein Juwel am Wörthersee

Alter Platz

Alter Platz mit Pestsäule und ein Turm des Landhofes

Gegründet wurde Klagenfurt um das Jahr 1250 am Schnittpunkt der Straßenverbindungen Villach – Völkermarkt und Friesach – Slowenien vom Herzog Bernhard von Spanheim. Bis zur Gegenwart ist das architektonische Bild der Altstadt maßgeblich durch die erhaltenen Palais mit ihren Innenhöfen – davon sind etwa 50 öffentlich zugänglich – und Plätze geprägt, die italienische Baumeister vor rund 500 Jahren geschaffen haben.

Die historische Altstadt – diese ist nun überwiegend als Fußgängerzone gestaltet – besteht aus einem Ensemble von verwinkelten Gassen, prachtvollen Palais, lauschigen Arkaden-Innenhöfen und Plätzen. Dieser Bereich umfasst die Kramer-Gasse vom Neuen Platz zum Alten Platz sowie das Areal Wiener Gasse bis zum Heuplatz. Dies sind einerseits die ältesten Straßenzüge der Stadt und anderseits gibt es dort sowohl historische Fassaden als auch moderne Architektur zu betrachten.

Das erste Ziel dieses Spazier(roll)ganges ist die Domkirche, die ab 1581 errichtet wurde (Zugänglichkeit s. unten). Dieser Dom besitzt einen sechsgeschossigen Turm mit einer Höhe von fast 100 Metern. Sehenswert ist vor allem die hochbarocke Ausstattung dieser Kirche. Hierhin gelangen Sie, indem Sie vom Hauptbahnhof entweder der Bahnhofstraße zum Domplatz folgen oder mit einer der Buslinien dorthin fahren.

Nun folgen Sie der Lidmanskygasse nach links und gelangen somit zum Benediktinerplatz, dem Klagenfurter Wochenmarkt (näheres s. unten). Bewacht wird dieser vom „Steinernen Fischer“ – dem Wahrzeichen des einstigen Fischmarktes. Sehenswert sind auch die Fassaden der Häuser, die den Platz säumen. Von dort ist noch die barocke Marienkirche, Benediktinerkirche genannt, mit Zwiebelhelmturm zu erwähnen, die 1624 geweiht wurde. Sie gehört zu dem gleichzeitig erbauten Franziskanerkloster – später kümmerten sich darum Benediktiner. Nachdem Sie dann die 8.-Mai-Straße überquerten, gelangen Sie zum Neuen Platz, wo neben dem Lindwurm-Brunnen das ehemalige – im Jahre 1650 neu errichtete – Palais Rosenberg auffällt, das seit 1918 Sitz der Klagenfurter Stadtverwaltung ist. Für die Errichtung des Lindwurms – dieses Sagentier ist das Wahrzeichen und Wappentier der Stadt – wurde 1583 von Landständen der Auftrag erteilt, ein Denkmal zu errichten, zu dem auch ein Brunnen gehört. Nicht minder augenfällig ist die dortige Bronzeplastik der österreichischen Kaiserin Maria Theresia, die 1873 von Kronprinz Rudolf feierlich enthüllt wurde.

Nun der Kramer-Gasse folgend, wird der langstreckte Alte Platz erreicht – die Keimzelle von Klagenfurt, von wo aus sich die Stadt entwickelte. Beherrscht wird dieser Platz von dem ehemaligen Palais Welzer – um 1600 erbaut –, das zwischen 1737 und 1918 als Rathaus diente. Noch immer zählt dieses zu den architektonisch wertvollen Gebäuden am Alten Platz. Zu erwähnen ist auch der eindrucksvolle Arkadenhof, der aus dem 17. Jahrhundert stammt. Auch sonst ist dieser Platz von Häusern und Palais umsäumt, die zum Großteil im 16. und 17. Jahrhundert erbaut wurden. Bleibt noch die Dreifaltigkeitssäule zu erwähnen. Ursprünglich war diese aus Holz und wurde um 1680 als Pestsäule auf dem Heiligengeistplatz errichtet. Erst 1965 wurde dieses Denkmal am Alten Platz aufgestellt.

Innenhof

Innenhof des Landhauses

Von diesem Platz zweigt die Wiener-Gasse ab, der Sie nun ein Stück folgen, um dann links abzubiegen. So wird der Pfarrplatz erreicht, wo sich schräg gegenüber und etwas entfernt davon die barocke Stadthauptpfarrkirche St. Egid befindet (Zugänglichkeit s. unten). Dies ist übrigens eine der ältesten katholischen Kirchen dieser Stadt. Zudem wird darin auch eine Reihe von Kunstwerken aus unterschiedlichen Epochen beherbergt. Von dort rollen/gehen Sie nun zur Herrengasse, der Sie nun folgen, um das sog. Landhaus zu erreichen (Ursulinengasse 2), das Sitz des Kärntners Landtages ist. Zwischen 1574 und 1594 erbaut, zählt dieser Komplex zu den historisch bedeutenden und repräsentativsten Gebäuden der Stadt. Von diesem monumentalen Bau mit seinem hufeisenförmigem Grundriss und den beiden Türmen ist besonders der Innenhof sehenswert, in dem eine der am schönsten erhaltenen Renaissancefassaden bewundert werden kann.

Von dort aus folgen Sie der Ursulinengasse, die zum Heiligengeistplatz führt – einem Knotenpunkt der Linienbusse. Hier endet auch dieser Spazier(roll)gang.

Anreise mit der Bahn Der Bahnhof ist barrierefrei.
Behinderten-WC
(Euro-Schlüssel)
• Hauptbahnhof
• Stadthaus – Theaterplatz (nur während den Öffnungszeiten)
• Benediktinerplatz
• Heiligengeistplatz
• Neuer Platz – bei der Statue Maria Theresia (da dies ein WC mit anschließender Selbstreinigung ist, sollte die benötige Begleitperson das WC nur zusammen mit der/dem Behinderten verlassen, da es sonst zu Komplikationen kommt)
• Radetzkystraße – nordwestlich der Altstadt (abends geschlossen)
• Botanischer Garten – Prof.-Dr.-Kahler-Platz 1
Restaurants • Gasthof „Pumpe“ mit schattigen Garten (Lidmanskygasse 2, Tel. 0463/57 196, Beh-WC im Innenhof)
• „Villa Lido“ mit Seeterrasse und Beh-WC (Friedelstrand 1, Tel. +43 463/210 712)
Kirchen • Domkirche > an der rechten Seite des Eingangs – beim Optiker – gibt es eine Rampe. In der Kirche führt an der linken Seite eine kleine Rampe in das etwas tiefer gelegene Kirchenschiff
• Stadtpfarrkirche St. Egid > beim Eingang befindet sich eine kleine Stufe
Markt Am Benediktinerplatz ist jeden Tag Markttag, doch besonders groß ist das Angebot an den Markt-tagen donnerstags und samstags.
Übernachtung siehe „Klagenfurt am Wörthersee“