Bregenz – Die Montfortstadt am schwäbischen Meer

Bregenz, am Ostufer des Bodensees liegend und seit 1918 Landeshauptstadt von Vorarlberg, hat seinen Ursprung in der einstigen mittelalterlichen Ansiedelung auf einer Anhöhe, die um 1200 auf den Grafen Hugo von Montfort zurückgeht. Dort lässt sich in den Straßen, Häuserzeilen, Plätzen und Brunnen noch die Atmosphäre von dieser Zeit erahnen.

Mit dem Schiff von Lindau in Bregenz ankommend, fällt vor allem das – im 1895 im Stil der Neurenaissance errichtete – Gebäude der Hauptpost sowie das neue Kunsthaus in das Blickfeld, dessen Bauweise weltweit zu den bedeutendsten Museumsbauten der zeitgenössischen Architektur zählt. Das im Jahre 1997 erbaute Gebäude ist per Lift barrierefrei zugänglich. Im Hintergrund sind die beiden spitzen Türme der Herz-Jesu-Kirche zu sehen, die als größter neugotischer Bau des gesamten Bodenseeraums gilt. Etwas entfernt befindet sich rechterhand des Hafens das Festspielhaus und die Seebühne, die jedoch nur zur Festspielzeit (Juli/August) aufgebaut ist.

Auf der erwähnten Anhöhe ist z.B. der Martinsturm mit Martinskapelle und das Deuring-Schlössle erhalten geblieben. Hierzu zählt auch ein imposantes Fachwerkhaus – das ehemalige Rathaus von Bregenz, dessen Fensterläden in den Landesfarben von Vorarlberg (Rot-Weiß) und in den Farben der Stadt Bregenz (Schwarz-Weiß) gestrichen sind. Zu erwähnen ist noch, dass die aus dem 13. bis 16. Jahrhundert stammende Ringmauer noch weitestgehend erhalten ist. An einer Stelle gibt es einen schönen Blick zur Unterstadt und über den Bodensee. Um zur Oberstadt zu gelangen, sei auf folgendes hingewiesen: Ab dem Bahnhof fährt stündlich (xx.07) ein Kleinbus (Linie 12c) bis zur Haltestelle „Thalbachgasse“ – von dort geht es dann rollend bzw. schiebend weiter (stärkere Steigung). Allerdings sind die dortigen Lokale nicht barrierefrei erreichbar.

Doch auch in der Unterstadt von Bregenz gibt es einiges Erwähnenswertes wie z.B. das im Jahre 1685 erbaute zweistöckige Gebäude in der Rathausstraße, das sich gegenüber der Schiffsanlegestelle befindet. Bevor dieses 1898 im spätrenaissancen Stil umgestaltet wurde, diente es zunächst als Getreidespeicher, dann als Verwaltungsgebäude (1720) und schließlich ab 1810 als Rathaus. Ein hübsches Ensemble bildet auch die Seekapelle mit einer Zwiebelhaube – diese wurde zum Andenken an den Sieg über die Appenzeller 1445 errichtet – sowie ein Brunnen. Zudem findet dort der Samstagsmarkt statt, auf dem es frisches Gemüse, Blumen, Delikatessen, Bodenseefisch, regionale Fleischwaren, Käse und italienische Spezialitäten gibt. Weitere Märkte gibt es noch dienstags und freitags am Kornmarktplatz (8:00 – 13:00 Uhr) und donnerstags in der Clemens-Holzmeister-Gasse (8:00 – 12 Uhr 30) Dann gibt es noch freitags (8:00 – 12:00 Uhr) in der Kaiserstraße (Fußgängerzone) den wöchentlichen und vorwiegend regionalen Bauernmarkt.

Erwähnenswert ist auch die Herz-Jesu-Kirche (Kolpingplatz), die zwischen 1905 und 1908 aus Backsteinen im neugotischem Stil erbaut und im Jahr 1958 zur Pfarrkirche erhoben wurde (durch den linken Seiteneingang ist sie barrierefrei zugänglich).

Um wieder in Richtung See zu gelangen, bietet sich hierzu die schon erwähnte Kaiserstraße (Fußgängerzone) an, in der es vor allem viele Läden gibt.

Es besteht auch die Möglichkeit, mit der Pfänderbahn auf den Hausberg von Bregenz, dem Pfänder (1064 m), hinaufzufahren. Von dort droben lässt sich nicht nur Vorarlberg und der Bodensee überblicken, sondern man kann bei klarer Sicht auch in die Schweiz und nach Deutschland sehen. Die barrierefreie Talstation (mit Rolli-WC) kann von der Rathausstraße aus über die Kornmarkt- und Schillerstraße erreicht werden.

Schließlich lässt sich noch an der Seepromenade ein Spazier(roll)gang unternehmen, der vom Schiffshafen Richtung Seebühne führt. Gleich neben der Schiffsanlegestelle reicht eine Mole – sie wurde 2009 neu gestaltetet – in den See, auf der sich gut rollen lässt. Ansonsten kann auch der Gondelhafen erreicht werden, wo sich das „Wirtshaus am See“ mit Biergarten befindet (Seepromenade 2). Während dieses Spazier(roll)gangs gibt es immer wieder herrliche Ausblicke auf den See.