Ulm – ein Balanceakt zwischen
historischer und moderner Bebauung

Beispiel von gegensätzlichen Baustilen

Die Universitätsstadt Ulm an der Donau – erstmals im Jahre 854 urkundlich erwähnt – liegt am südöstlichen Rand der Schwäbischen Alb. Da die Innenstadt während des zweiten Weltkriegs zu großen Teilen zerstört worden war, wurde der größte Teil der Stadt nach dem zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut. So entstand eine Stadt mit unterschiedlichen städtebaulichen Gesichtern, auf die man sich jedoch einlassen sollte. Übrigens zählte die mittelalterliche Altstadt vor der Zerstörung zu den größten und bedeutendsten in Süddeutschland.

Gegenüber dem Bahnhof führt die Bahnhofstraße (Fußgängerzone) zum Münsterplatz, auf dem sich das gotische Münster befindet, dessen Kirchturm mit 161,53 Metern der höchste der Welt ist. Der Weg dorthin wird überwiegend von Neubauten gesäumt – von diesem Balanceakt aus historischer und moderner Bebauung ist das heutige Stadtbild von Ulm geprägt. So steht auf dem Münsterplatz das zunächst – wegen seiner Form – umstrittene Stadthaus, das von dem New Yorker Architekten Richard Meier entworfen und 1993 seiner Bestimmung übergeben wurde. Dieses Gebäude beherbergt nicht nur die Touristikinformation, sondern auch Wechselausstellungen zeitgenössischer Kunst sowie zu Themen aus dem Bereich der Architektur und Zeitgeschichte. Linkerhand des Münsters befindet sich die historische Münsterbauhütte, in der auch jetzt noch die Restauratoren des Münsters arbeiten. Zudem wurde die mittelalterliche Ladenzeile in den Ausmaßen erneuert, wie sie bis 1944 bestand. Ansonsten ist dieser Platz von vielen Geschäftshäusern umgeben, die überwiegend nach Kriegsende entstanden sind. Zu erwähnen ist noch, dass mittwochs und samstags – von 6 bis 13 Uhr – der Ulmer Wochenmarkt stattfindet.

Der Judenhof – ein idyllischer Platz

Vom Münsterplatz zweigt die Hafengasse ab, die überwiegend von älteren Häusern gesäumt wird. Von hier aus (Breite Gasse rechts) lohnt sich ein Abstecher zu einem beschaulichen Platz mit einer Baumgruppe und einem Brunnen (Judenhof). Dort befindet sich auch ein italienisches Lokal, in dem alles barrierefrei erreichbar ist.

Nach Überquerung der Frauengasse geht es zur Donau (Sammlungs-, Grünhofgasse, Grüner Hof), wo man nun den Hochuferweg nach rechts folgt. Während linkerhand die Donau dahin fließt, werden rechterhand Hausfassaden sichtbar, die an das Ulm von einst erinnern. Bei einer Backsteinmauer wendet man sich nach rechts (Gefälle) und erreicht dann das völlig erhaltene Fischer- und Gerberviertel mit seinen Gewässern, Fachwerkhäusern und Gässchen. Auch wenn es dort viel Kopfsteinpflaster und kleinere Steigungen gibt, lohnt es sich trotzdem, das eine oder andere idyllische Eckchen zu entdecken. Der Schwörhaus- und Kronengasse folgend, gelangt man zum Rathaus am Marktplatz mit der verzierten astronomischen Uhr, die dort um 1520 angebracht wurde. Dieses aus dem Jahre 1370 stammende Gebäude diente zunächst als „neues Kaufhaus“ – erst 1419 wurde es als Rathaus bezeichnet. In dessen Nähe wurde 2004 ein pyramidenartiger Bau mit einer Gesamthöhe von über 36 Metern aus Glas errichtet, in dem die neue Stadtbibliothek untergebracht ist. Dies ist ein weiteres Beispiel für die städtebauliche Entwicklung von Ulm.

Das Fischer- und Gerberviertel

Wer mit der Bahn gekommen ist, kann noch einen Abstecher nach Neu-Ulm unternehmen – der dortige Bahnhof wurde 2007 völlig barrierefrei gestaltet. Zur drittgrößten Stadt von Bayerisch-Schwaben gelangt man, indem man der Herdbrucker Straße zur Donaubrücke folgt. Die Ursprünge von Neu-Ulm gehen in das Jahr 1810 zurück, als Ulm württembergisch wurde und die Siedlungen rechts der Donau bei Bayern verblieben. Geschichtlich ist erwähnenswert, dass unter König Ludwig II. Neu-Ulm 1869 zur Stadt erhoben wurde und diese sich ab 1925 durch Betriebsansiedlungen allmählich zu einem Zentrum der Industrie entwickelt.

In Neu-Ulm angekommen, geht es über den Petrusplatz mit der evangelischen Stadtkirche, dessen Grundsteinlegung 1863 war. Dann – sich links haltend – durch die Bayr. Hofgasse zum Johannesplatz, wo sich die katholische Pfarrkirche Johann Baptist aus dem Jahre 1857 befindet. Während sich linkerhand das Rathaus von Neu-Ulm befindet, folgt man rechts der Ludwigstraße zum Bahnhof. Etwas davor streift man noch eine interessante Wasseranlage.

Reisende mit der Bahn Ulm ist mit Regionalbahnen (inkl. Begleitperson) kostenfrei zu erreichen. Telefonisch (030 65 21 28 88) auch eine mobile Einstiegshilfe angefordert werden.
Behinderten-Parkplatz
(Parkausweis)
Sedelhofgasse (auch im dortigen Parkhaus)
Behinderten-WC
(Euro-Schlüssel)
• Hauptbahnhof
• Lautenberggasse
• Fischer- u. Gerberviertel
• Petrusplatz (Neu-Ulm)
• Bahnhof Neu-Ulm
Sehenswürdigkeiten An der rechten Seite des Ulmer Münsters befindet sich ein barrierefreier Zugang. Sollte dieser verschlossen sein, bitte beim Haupteingang melden.
Übernachtung Hotel Maritim, Basteistraße 40
Reservierung: 0731/923-1718
E-Mail: info.ulm@maritim.de
Quelle: Hotel-Info