Wolfach – ein lauschiges
Städtchen an der Kinzig

© Alexander Götz
Stadtkirche St. Laurentius

Erstmals wurde das Städtchen Wolfach im Kinzigtal, in der Region des Mittleren Schwarzwalds gelegen, 1084 erwähnt. Doch erst rund 600 Jahre später ließen sich dort die Herren von Fürstenberg nieder und veranlassten den Bau eines mächtigen Schlosses mit einem weiten Innenhof und einer größeren Kapelle. Mit einer Länge von 110 Metern ist es eines der größten Schlösser Mittelbadens. Somit prägte dieses Adelsgeschlecht bis 1806 die Geschichte dieses Städtchens. Nun sind darin neben Kreis- und Landesbehörden sowie seit 1937 das barrierefrei zugängliche Flößer- und Heimatmuseum untergebracht (Di, Do u. So von 14 bis 17 Uhr geöffnet).

An der Kinzig

Zu erreichen ist dieses Städtchen über die B294, von der die Schiltacher Straße abzweigt und in ihrem weiteren Verlauf an der Stadtkirche St. Laurentius vorbei führt. Da dort eine Parkmöglichkeit besteht, beginnt an diesem Gotteshaus auch der Spazier(roll)gang durch Wolfach.

Zunächst einiges zu dieser Kirche: Diese stammt zwar in den gegenwärtige Form aus den Jahren 1939/40, doch es konnte auch einiges von dem ehemaligen Gotteshaus (14. u. 15. Jh.) – wie z.B. der Kirchturm mit dem Satteldach – verwendet werden. Als eine Besonderheit von St. Laurentius sei auf den handgeschnitzten Hochaltar hingewiesen.

© Alexander Götz
Im Schlosshof mit Linde

Vom Kirchplatz aus folgt man einem Fußweg, der dann in die Kirchstraße übergeht und zum Narrenbrunnen nahe der Kinzig führt. Hierbei muss die Vorstadtstraße überquert werden, wozu sich der Fußgängerübergang empfiehlt, der sich linkerhand befindet. Mit dem dortigen Brunnen wird nun mit 11 Steinfiguren ein Fastnachtsbrauch symbolisiert, demzufolge die „Geldbeutelwäscher“ am Aschermittwoch ihre leeren Geldbeutel im Stadtbrunnen gewaschen haben.

Vor dem Rathaus

Von dort lässt sich ein Abstecher zum nahen Flößerpark unternehmen– einer kleinen Anlage. An Hand von Schautafeln kann man sich über die Wirtschaftsweise und das handwerkliche Können der damaligen Flößer informieren. Zudem lässt sich auch ein altes Floß besichtigen.

Auf dem Weg dorthin erreicht man auch ein Rolli-WC (Euro-Schlüssel) sowie das barrierefreie „Flösserpark-Bistro“ mit Terrasse (Ruhetag ist im Sommer dienstags und im Winter montags/dienstags).

Ansonsten folgt man dem Gassen-Steg über die Kinzig – dabei kann man den Blick zu den Häuserzeilen schweifen lassen, die dieses Flüsschen und einen Wiesenstreifen säumen. An der linken Seite des Brückengeländers ist die Figur des St. Nepomuk zu sehen, welcher der Schutzpatron der Brücken und der Flößer ist. Nach dieser Brücke beginnt das Kopfsteinpflaster – doch Rollstuhl-BenutzerInnen von hier bis zur Hauptstraße auf einen Plattenweg ausweichen. Ursprünglich war diese Pflasterung für Damen gedacht, die Stöckelschuhe trugen.

An der Hauptstraße angekommen und sich nach rechts wendend, gelangt man zum Innenhof des erwähnten Schlosses, das mehr einer Festung gleicht. Davon etwas entfernt rückt das „Untere Tor“ ins Blickfeld, das ein Bestandteil der einstigen Stadtbefestigung war.

Wo die Kirchstraße in die Hauptstraße einmündet, befindet sich schräg gegenüber das Rathaus mit seiner imposanten Sandsteinfassade. Dieses Gebäude, in dem sich neben der Touristen-Info auch ein Rolli-WC befindet, wurde nach einem Brand im Jahre 1893 in seiner jetzigen Form errichtet. Mittwochs und samstags Vormittag findet davor ein Wochenmarkt statt, bei dem vor allem Gemüse, Obst und Wurstwaren aus der Region angeboten werden.

Nun rollt/geht man durch der Hauptstraße, die beiderseits von schmucken Bürgerhäusern mit Läden geprägt wird, zur Stadtbrücke. Bevor diese erreicht wird, kommt man dem barrierefrei zugänglichen Café „Dreher“ vorüber. Nach dieser Brücke wendet man sich scharf nach links und gelangt somit zu einer schmalen Straße, die an der Kinzig entlang führt. Von dieser biegt man in den dritten Seitenweg ein, überquerte eine stärker befahrene Straße und folgt dann der etwas nach links versetzten Josefs-Gasse, die in einen Querweg mündet. Indem man sich nun nach links wendet, wird wieder der Ausgangspunkt erreicht. Zuvor kann man noch im ehemaligen Kurgarten verweilen.

Etwas erhöht von dieser beschaulichen Anlage befindet sich das Kurgarten-Hotel, das jedoch nur bedingt barrierefrei ausgestattet ist (07834/40-53).