Kaufbeuren – klein aber oho!

Eine Häuserzeile

Die ehemalige Reichsstadt Kaufbeuren, die 740 gegründet wurde, entstand aus einem fränkischen Königshof. Dieser wurde um 740 als Verwaltungssitz und militärisches Rückzugsgebiet nahe der Grenze zum Herzogtum Bayern gegründet. Auch wenn die Stadt nun als blühender Industriestandort bezeichnet wird, gibt es einen restaurierten mittelalterlichen Stadtkern, der teilweise noch von einer Stadtmauer mit einem überdachten Wehrgang umschlossen wird. Zudem sind noch fünf Türme zu sehen.
Vom Bahnhof aus geht es zunächst linkerhand – an den Bushaltestellen vorbei – zu einer Straße, der man links bis zu einer Ampel folgen. Dort überquert man diese Straße und rollt/geht dann an der Ganghofer Straße entlang – dabei ist es empfehlenswert, sie an der Fußgängerampel zu überqueren. Sobald man das Kriegerdenkmal zu Ehren der Gefallenen von 1870/71 (Schraderstraße) erreicht hat, folgt man zunächst dem Ringweg und biegen dann in die nächste links abzweigende Ludwigstraße ein. Dort befindet sich neben dem kleinen Puccinelli-Brunnen mit einer Bronzeplastik des italienischen Bildhauers Raimondo Puccinelli von 1984 auch das dreigeschossige grüne Jörg-Lederer-Haus, in dem von 1507 bis 1550 der gleichnamige Bildhauer wohnte. Gegenüber gibt es das Gebäude-Ensemble des ehemaligen „Irseer Hofes“ mit Stufengiebel und Erker zu sehen – beides steht am Ende der Ludwigstraße.

Die „Ero(s)tischen Damen“ auf dem Hafenmarkt

Nun wendet man sich nach rechts und gelangt alsbald zur Kaiser-Max-Straße, in der etliche prächtige Bürgerhäuser stehen. Zu erwähnen ist z.B. das Hörmann-haus – ein stattliches dreigeschossiges Patrizierhaus mit Renaissanceportal, das 1530-35 erbaut wurde sowie der dreigeschossige Eckbau der ehemaligen Stadtkanzlei. Zudem kann man von hieraus das Rathaus mit seiner altrosa Neorenaissance-Fassade bewundern. Dieses wurde nach Plänen des deutsch-österreichischen Architekten Georg von Hauberrisser in den Jahren 1879 bis 1881 erbaut. Etwas vor dem Rathaus wurde im Jahre 1753 der Neptunbrunnen errichtet, der eine besondere Sehenswürdigkeit dieser Stadt ist. Zu erwähnen ist aber auch die evangelische Dreifaltigkeitskirche, ein ehemaliges Kaiserhaus, das im Jahre 1604 zur spätbarocken Kirche um-gebaut wurde – der 44 m hohe Turm kam übrigens erst 1820/21 hinzu. Fast gegenüber davon – hinter Häuserzeilen – befindet sich die katholische Stadtpfarrkirche St. Martin (an einer Seite barrierefrei zugänglich), deren Anfänge auf den Beginn des 13. Jahrhunderts zurück gehen. Der Kirchplatz, auf dem das Gotteshaus steht, ist von Bürgerhäusern umgeben – eines davon ist das Geburtshaus des Heimatschriftstellers Ludwig Ganghofer.

Vom Kirchplatz gelangt man durch eine Gasse zum Kaisergässchen, wo in einem historischen Handwerkerhäuschen das barrierefrei zugängliche Stadtmuseum untergebracht ist. Indem man sich danach nach rechts wendet, kommt dann das Crescentiakloster mit einem Kirchturm in das Blickfeld, welches aus dem Jahre 1250 stammt. Derzeit leben dort nach der Ordensregel des heiligen Franziskus 50 Schwestern. Nun geht es nochmals rechts zum Obstmarkt. Sich danach wieder rechts haltend, wird der Münzturm (Münzhalde) erreicht, der Teil der ehemaligen historischen Stadtmauer war. In Richtung Pfarrgasse gibt es dann links einen Fußweg zu einer Querstraße (Baumgarten), dem man nach rechts folgt. Dieser Weg führt zum katholischen Pfarrhof, der 1630 erbaut wurde. Ferner befindet sich dort das Kunsthaus Kaufbeuren (barrierefrei) – eine interessante architektonische Gestaltung aus Alt und Neu. Darin gibt es u. a. Wechselausstellungen und das ebenfalls barrierefreie Café „Kirschkern“. Schräg davor steht der neun Meter hohe Stelenbrunnen, der 2008 errichtet wurde. Diese Brunnenanlage mit den sieben Messingschalen, die die sieben Werke der Barmherzigkeit symbolisieren, soll an das frühere Spital erinnern, das sich an diesem Platz befand. Nun ist hier die Volkshochschule untergebracht. Etwas hinter diesem Platz steht der runde Sywollenturm, der um 1420 als Wehrturm erbaut wurde.

Der Stelenbrunn mit Kunsthaus (r)und dem früheren Spital

Von dort aus gelangt man durch die Straße Rosental und am Rathaus vorbei wieder zum Ringweg – und somit zu den bekannten Wegen, die zurück zum Bahnhof führen.

Sollte noch Zeit sein, bietet sich noch ein Abstecher zum Jordan-Park an (stärkeres Gefälle/stärkere Steigung). In dieser Parkanlage, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts im englischen Stiel angelegt wurde, gibt es neben großen Bäumen auch Springbrunnen und sonstige Gestaltungselementen. Nun dient sie der Bevölkeruung als Naherholung. Da es jedoch vom Park aus keinen barrierefreien Zugang zum Bahnhof gibt, muss man wieder zur Straße hoch, um zum Bahnhof zu gelangen.

Reisende mit der Bahn Kaufbeuren ist ist mit Regionalbahnen (inkl. Begleitperson) kostenfrei zu erreichen. Unter 030 65 21 28 88 kann eine Einstiegshilfe bestellt werden.
Der Bahnsteig 2/3 Kaufbeuren ist nur mit Bahnpersonal barrierefrei erreichbar.
Behinderten-Parkplatz Bahnhof (3)
Rolli-WC
(Euro-Schlüssel)
• Bahnhof (Nebengebäude ohne Haltegriffe)
• Rathaus-Neubau (nur zu den Öffnungszeiten)
• Busparkplatz (Parkhaus Süd)
• Bus-Bahnhof Plärrer
Öffnungszeiten Kunsthaus: Di bis Fr 10 – 17 Uhr; Do 10 – 20 Uhr; Sa/So u. Feiertags 11 – 17 Uhr
Gastronomie • Goldener Hirsch – Kaiser Max Straße 39 – 41 (Beh-WC; geöffnet von 11 Uhr 30 bis 14 Uhr und ab 18 Uhr)
• Café Kirschkern – Spitaltor 2 (Beh-WC; geöffnet Di bis So von 9 Uhr 30 bis 17 Uhr 30
Übernachtung Hotel Goldener Hirsch Superior
Kaiser-Max-Str. 39 – 41
Tel.: 08341/4303-0
Mail: info@goldener-hirsch-kaufbeuren.de
Quelle: Hotel-Info