Ein Spazier(roll)gang durch die Altstadt der Franken-Metropole
Nürnberg, die heutige Regierungsbezirkshauptstadt von Mittelfranken, wurde erstmals im Jahr 1050 urkundlich erwähnt. Diese Stadt an der Pegnitz ist nicht nur durch den Christkindlmarkt und die Lebkuchen bekannt, sondern auch durch seine berühmten Söhne des 15. und 16. Jahrhunderts: Hierzu zählen u.a. Albrecht Dürer (Maler), Peter Henlein (gilt als Erfinder der Taschenuhr) und Hans Sachs (u.a. Spruchdichter und Dramatiker). In Nürnbergs Altstadt gibt es noch vieles, das an die damalige Zeit erinnert.
Ausgangspunkt für einen Spazier(roll)gang durch die Altstadt ist der Weiße Turm (ab Hauptbahnhof mit der U1 Richtung Fürth bzw. U11 Richtung Eberhardshof zu erreichen). Dies ist übrigens ein Sandsteinquaderbau, der vermutlich um 1250 erbaut wurde. Neben diesem Turm befindet sich seit 1981 die Brunnenanlage „Ehekarussell“, um den Entlüftungsschacht der U-Bahn zu kaschieren. Von dort aus rollen/gehen Sie zunächst ein Stück durch die Fußgängerzone und biegen dann links in die Hutergasse ein (stärkeres Gefälle; Kopfsteinpflaster, das es noch des öfteren gibt), die zum Unschlittplatz führt. Die dortigen mittelalterlichen Bauten gehören zu den wenigen erhaltenen historischen Ensembles der Stadt. Dort soll sich Kaspar Hauser an zwei Nürnberger um Hilfe gewandt haben.
Über den überdachten Henkersteg, an dessen Ende das einstige Henkerhaus steht, überqueren Sie die Pegnitz und befinden sich dann auf der sog. Einkaufsinsel Trödelmarkt mit über 20 Fachgeschäften, die meist barrierefrei zugänglich sind. Der Karlstraße folgend gelangen Sie dann zur Sebaldkirche – die auch Sebalduskirche genannt wird. Diese doppelchörige Pfeilerbasilika – sie ist zwischen 1225/30 und 1273 entstanden – ist übrigens die älteste evangelisch-lutherische Pfarrkirche von Nürnberg.
Unweit davon befindet sich der Rathausplatz mit dem imposanten Renaissancebau des Rathauses (1571 – 1620), das zu den Sehenswürdigkeiten der „Historischen Meile“ von Nürnberg zählt. Zu erwähnen ist auch der Gänsemännchenbrunnen aus Bronze. Dargestellt ist ein Bauer in Kleidern des 16. Jahrhunderts, der in den Armen zwei Gänse hält, aus deren Schnäbel Wasser sprudelt. In dem dortigen Restaurant „Bratwurst Röslein“ (barrierefreier Eingang Obstgasse, Beh-WC im Keller – Lift), gibt es auch fränkische Spezialitäten.
Nach wenigen Metern gelangen Sie zu dem weitläufigen Hauptmarkt mit der Frauenkirche (1352 – 1362), die heutige katholische Stadtpfarrkirche, und dem Schönen Brunnen. Dieser hat die Form einer gotischen Kirchturmspitze (ca. 19 m) – in vier Stockwerken stellen vierzig farbig bemalte Figuren das Weltbild des Heiligen Römischen Reiches dar. Im übrigen ist der Hauptmarkt – mit rund 5.000 Quadratmetern – der zentrale Platz der Stadt, auf dem in der Regel werktags der Wochenmarkt abgehalten wird. Von dort führt die Plobenhofstraße zur Museumsbrücke mit ihren beiden triumphbogenartigen Aufbauten – von dort sollten Sie sich den hübschen Blick zur Pegnitz nicht entgehen lassen.
Nun befinden Sie sich vor dem dritten größeren Gotteshaus der Altstadt – der evangelischen Lorenzkirche. Der Baubeginn dieser zweitürmigen Pfarrkirche – eine hochgotische Basilika – geht auf das Jahr 1353 zurück. Links von der Kirche befindet sich der Tugendbrunnen, der 1589 im Auftrag des reichsstädtischen Rates vom Erzgießer Benedikt Wurzelbauer geschaffen wurde. Zu erwähnen ist noch das Nassauer Haus – auch Schlüsselfeldersches Stiftungshaus genannt –, das sich gegenüber der Lorenzkirche befindet. Dieses aus roten Burgsandstein und mit gotischen Stilelementen erbaute Gebäude ist der letzte noch existierende mittelalterliche Wohnturm in Nürnberg. Dieser wird auch als Geschlechterturm bezeichnet.
Um wieder zum Bahnhof zu gelangen, würde sich die U-Bahn bei der Lorenzkirche anbieten. Ansonsten folgen Sie der Königstraße – auch wenn diese nur zum Teil als Fußgängerzone gestaltet ist, zählt sie doch weitgehend zur Nürnberger Einkaufsmeile. Es besteht aber auch die Möglichkeit, durch die Karolinenstraße zu bummeln. Diese ist von einem typischen Fußgängerzonen-Geschäfts-Charakter geprägt und führt zum Weißen Turm. Damit endet dann auch der Spazier(roll)gang durch die Altstadt der Franken-Metropole, in der es sicherlich noch so manches zu entdecken gibt – wie z.B. Straßencafés oder schöne Fotomotive.
Reisende mit der Bahn | Ausstattung und Service des Bahnhof Nürnberg |
Reisende mit dem Auto | Nürnberg ist am besten folgenden Bundesstraßen zu erereichen: B 4, 8 und 14 |
Behinderten-Parkplatz (Parkausweis): |
Bahnhofsplatz (3) |
Behinderten-WC (Euro-Schlüssel) |
• Bahnhofspl. (U-Bahnhof Ebene 1) • U-Bahnhof Weißer Turm (Ebene 1) • U-Bahnhof Lorenzkirche (Ebene 1) • U-Bahnhof Plärrer (Ebene 1) |
Sehenswürdigkeiten | • Sebaldkirche (Albrecht-Dürer-Platz 1): erreichbar • Frauenkirche (Hauptmarkt 18): erreichbar • Lorenzkirche (Lorenzer Platz 10): erreichbar • Germanisches Nationalmuseum (Kartäusergasse 1): erreichbar und Behinderten-WC |
Sonstiges | In der Website „Nürnberg barrierefrei erleben“ sind u.a. barrierefreie Hotels erwähnt. |