Ein oberbayerisches Städtchen mit südländischen Flair
Die Kreisstadt Rosenheim im bayerischen Alpenvorland ist mit rund 61.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Oberbayerns und liegt an der Bahnstrecke München – Salzburg. Im 13. Jahrhundert entstand dort die erste Ansiedlung – doch wegen des sumpfigen Bodens an der Mangfallmündung einige hundert Meter vom Inn entfernt. Somit liegt das heutige Stadtzentrum nicht direkt am Flussufer. Nachdem Rosenheim 1328 das Markt- und 1864 das Stadtrecht erhielt, zählt es heute nicht nur zur kulturellen und wirtschaftlichen Metropole Oberbayerns, sondern hat sich auch durch mittel-ständische Unternehmen sowie in Sachen Holz und Holztechnik einen Namen gemacht.
Um nun in die „gute Stube“ dieses Städtchens zu gelangen, geht es zunächst durch die Bahnhofstraße – gegenüber dem Bahnhof –, die zum Teil von Kastanienbäumen gesäumt wird; dort gibt es zudem auch einige Straßenlokale. An dem Straßenende wendet man sich nach rechts und erreicht dann die Fußgängerzone, die 1984 angelegt wurde. Gleich zu Beginn davon befindet sich linkerhand der „Gillitzer-Block“, der einst aus 15 Häusern bestand. Ende des 19. Jahrhunderts ließ dort der Münchner Unternehmer Thomas Gillitzer diesen Komplex im neurenaissancen/neubarocken Stil errichten. Jene Gebäude, die von dem einstigen Ensemble übrig geblieben sind, wurden etwa um 2010 originalgetreu restauriert.
Im weiteren Verlauf der Fußgängerzone – der „guten Stube“ – kommt man zum Max-Josefs-Platz, dem einstigen Inneren Markt. Dieser historische Marktplatz ist von Bürgerhäusern gesäumt, die im typischen Inn-Salzach-Stil mit Flachdächern, Arkadengängen und Erkern erbaut sind, wodurch ein südländisches Flair entsteht. Der sich dort befindliche Brunnen mit dem Hl. Nepomuk erinnert an den Schutzpatron der Schiffsleute.
Schräg gegenüber vom Mittertor – am Ende dieses Platzes – steht rechterhand die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus mit einem Spitzhelmturm, dessen Ursprünge in das Jahr 1450 zurückreichen. Nach mehrjähriger Renovierung des gesamten Innenraumes, die Ende 2006 abgeschlossen war, stellen die neuen Kirchenfenster die größte Veränderung dar. Nun sind die Fenster im Süden sehr farbenfroh, während jene im Norden eher gedeckt gehalten sind. St. Nikolaus ist übrigens das Wahrzeichen von Rosenheim (an der zum Max-Josefs-Platz zugewandten Seite ist die Kirche barrierefrei zugänglich).
Nun geht es durch das bereits erwähnten Mittertor – das einzige erhaltene Tor von ehemals fünf Stadttoren – zum Ludwigsplatz, der sich rechterhand befindet und einst Teil des äußeren Marktes war, der infolge von Rosenheims Erweiterung um 1500 entstanden ist. Dieser Platz wird von Bürgerhäusern gesäumt, die auch im Inn-Salzach-Stil errichtet sind. Der dortige Fischbrunnen aus dem Jahre 1928 erinnert daran, dass hier früher lebende Fische verkauft wurden. Nun findet hier regelmäßig der „Grüne Markt“ mit Obst, Gemüse und Blumen statt – aktuelle Infos hierzu mit diesem Klick zu erhalten. Übrigens geht die jetzige Gestaltung des Ludwigsplatzes auf die Landesgartenschau von 2010 zurück.
Von dort folgt man nun ein Stück der Königstraße und biegt dann in den Rieder-Garten ein, der vor allem durch seine Gestaltung zum Verweilen einlädt. Seine gegenwärtige Gestaltung, bei der auch der Stadtbach miteinbezogen wurde, stammt aus dem Jahre 2002. Entstanden ist dieser kleine Park 1729 als privater Kräutergarten des Rosenheimer Stadtapothekers Johann Rieder. Knapp hundert Jahre später verkaufte der Mediziner Dr. Hermann Rieder dieses Areal an die Stadt – nun dient dieses Gelände als Sommergarten.
Nach Durchquerung des Parks erreichen Sie die Rathausstraße, wo sich zur linken das Rathaus befindet. Kurioserweise war dieses Bauwerk, das aus dem Jahre 1858 stammt, als erster Bahnhof von Rosenheim konzipiert und galt sogar einer der schönsten Bahnhöfe Bayerns. Doch schon zwanzig Jahre später diente dieses Bauwerk nicht mehr seinen ursprünglichen Zweck. Schräg gegenüber davon befindet sich die barrierefrei zugängliche Veranstaltungsstätte „Lokschuppen“. Von dieser ehemaligen Lok-Halle mit Bistro heißt es, sie sei eines der schönsten Ausstellungszentren Bayerns. Dort finden neben Landes- und Sonderausstellungen auch kleinere Regional- und Spezialmessen statt.
Um wieder zum Ausgangspunkt zu gelangen, folgt man nun der Rathausstraße stadteinwärts bis zum Fußgängerbereich, in den man links einbiegt und nach wenigen Metern den Salin-Garten erreicht. Dieser kleine Park mit größeren Bäumen wurde im Jahre 1987 zu einem Skulpturenpark gestaltet. Neben einigen Großplastiken, die von bedeutenden Bildhauern aus Rosenheim und Umgebung geschaffen wurden, dreht sich in einem Gewässer ein Wasserrad, um an die einstige Saline – einer Anlage zur Salzgewinnung – zu erinnern.
Reisende mit der Bahn | Mit dem Meridian-Zug barrierefrei erreichbar. Das Bahnhofsgebäude lässt sich nach dem McDonalds barrierefrei verlassen. |
Behinderten-Parkplatz (Parkausweis) |
siehe diesen Link |
Rolli-WC (Euro-Schlüssel) |
• Bahnhof (McDonalds) • Salingarten (Münchener Straße) • Parkhaus P4 (Frühlingstraße) • Weitere Rolli-WCs |
Gastronomie mit Rolli-WC | „Tante Paula im Mail-Keller“ mit Biergarten, (Schmettererstraße 20) |
Café ohne Rolli-WC | Café „Bergmeister“ (Max-Josefs-Platz) |
Übernachtung | Happinger Hof, Happinger Str. 23-25 Tel.: 08031 / 616970 Mail: info@happingerhof.de Quelle: Hotel-Info |
Zusätzliche Infos | „Barrierefrei unterwegs“▸ |