Durch die mittelalterlichen Gassen Wasserburgs
Die Altstadt von Wasserburg am Inn mit ihren aus dem Mittelalter stammenden Gassen befindet sich auf einer Halbinsel, um die der erwähnte Fluss fließt. Die Geschichte dieser Stadt – diese ist erstmals um 1085 urkundlich erwähnt – ist vor allem mit dem Handel von Salz verbunden, das aus dem knapp 80 Kilometer davon entfernten Reichenhall stammte. Allerdings erfolgte vor allem aus verkehrstechnischer Sicht im 16. Jahrhundert der wirtschaftliche Niedergang, denn entsprechende Fernstraßen wurden abseits der Stadt angelegt. Doch durch die Sanierung der Altstadt – die ab den 1970er-Jahren erfolgte – wurde diese zu einer attraktiven Örtlichkeit des Wohnens, Einkaufens und Lebens. Zudem steht die Altstadt seither unter Ensembleschutz.
Indem dieses Innstädtchen am besten mit dem Pkw zu erreichen ist, empfiehlt sich zum Parken der „Parkplatz am Gries“ – dessen Zufahrt befindet sich an der Landwehrstraße. Dort gibt es auch Behinderten-Parkplätze und ein Rolli-WC.
Von diesem Parkplatz aus lässt sich ein Rund(roll)gang durch die Altstadt unternehmen. Hierzu rollt/geht man zunächst an der 1862 wieder aufgebauten Max-Emanuel-Kapelle vorüber. Nach dem Benutzen des Zebrastreifens gelangt man zu einer Art Zufahrt (mittlere Steigung), die am Hotel „Fletzinger“ vorbeiführt. Danach überquert man eine Straße und folgt der kopfsteingepflasterten Postgasse zu dem Straßenzug Salzsenderzeile, der teilweise als Fußgängerzone gestaltet ist – in der sich Läden und Lokale befinden. Indem man nun durch diese Straße rollt/geht, erreicht man einen kleinen Platz mit zwei Bäumen, mit kugelförmigen Kronen. Dahinter werden einige Häuser sichtbar, die vom Inn-Salzach-Baustil geprägt sind, der für die Region von Inn und Salzach typisch ist.
Von diesem Platz zweigt links die Lederzeile ab, der man nun folgt. Erwähnenswert sind die dortigen Häuserzeilen mit ihren Bogengängen. Darin sind – meist barrierefrei zugängliche – Geschäfte und Restaurants untergebracht. Am Ende dieser Straße bietet sich rechterhand – durch den Bauer-Schweizer-Durchgang – rollend/gehend ein Abstecher zu der erhaltenen Stadtmauer an, die um 1120 zum Teil aus Flusssteinen errichtet und 1415 erweitert wurde. Der nächsten Gasse nach rechts folgend, gelangt man wieder zur Lederzeile. Diese wird nun am Zebrastreifen überquert, um durch die gegenüber befindliche Schustergasse zu rollen/gehen. Dort befindet sich an der Ecke Färbergasse ein Bronzemodell der Stadt, das auch angefasst werden kann. Durch die erwähnte Färbergasse rollt/geht man bis zu einem Durchgang, dem man nun bis zum länglichen und vielbefahrenden Marienplatz folgt.
Bevor dieser erreicht wird, sei auf die frühgotische Frauenkirche (eine Stufe), hingewiesen, die sich linkerhand dieses Weges befindet. Deren Entstehungsgeschichte reicht zwar in das Jahr 1386 zurück, doch in den Jahren 1750/53 erfolgte die barocke-Umgestaltung des Innenraums. An dem erwähnten Marienplatz angekommen, wendet man sich nach rechts und erblickt das ehemalige Neue Maut-Haus – ein stattliches Gebäude mit Erker, in dem von 1496 bis Ende des 18. Jahrhunderts der staatliche Zolleinnehmer residierte. Von dort lohnt sich ein Abstecher – den Zebrastreifen benutzend – durch das Bruck-Tor zur Innbrücke, um von dort aus die markante Ansicht der Häuserzeile beiderseits dieses Tores zu betrachten.
Von dieser Brücke zurückkehrend, folgt man dann dem Marienplatz linksseitig durch die Arkaden mit einigen Geschäften und Läden. Nach der bereits erwähnten Frauenkirche erblickt man zur Linken das Rathaus mit seinen beiden Stufengiebeln, Das jetzige Aussehen dieses Gebäudes geht auf die Jahre 1457/59 zurück. Hiervon gegenüber befindet sich das Kernhaus mit seiner schmucken Stuckfassade, das übrigens nach einer Wasserburger Patrizierfamilie benannt ist. Erwähnt sei noch, dass sich gegenüber dem Café nach dem Rathaus der gusseiserne Marienbrunnen mit einer goldenen Marienfigur befindet. Dort endet dieser Rund(roll)gang – auf demselben Weg gelangt man von dort wieder zum Parkplatz zurück.
Übrigens lässt sich von diesem Parkplatz aus auch ein Abstecher zu dem 1,5 km langen Skulpturenweg unternehmen. Auf dem Hochwasserdamm des Inns werden von KünstlerInnen des ansässigen „Arbeitskreises 68“ in größeren Abständen 30 – teilweise eigenwillige – Skulpturen präsentiert. Übrigens lässt sich deren Reihenfolge diesem Link entnehmen (hierzu gibt es demnächst auch einen neuen Flyer). Auf diesen Hochwasserdamm gelangt man, indem man am Ende des erwähnten Parkplatzes dem stärker ansteigenden Weg folgt, dessen Belag allerdings aus losen Kiesel besteht. Auf diesem Damm (ein fester, jedoch etwas holpriger Sandweg) angekommen, kann man sich nach rechts oder links wenden, um diese Werke zu betrachten.
Wer sich einen Überblick über Wasserburg verschaffen will, dem sei die „Schöne Aussicht“ jenseits des Inns empfohlen. Hierzu fährt man mit dem Auto durch das bereits erwähnte Bruck-Tor bis zu einer Straßengabelung und folgt dort der Salzburger Straße bis zum Gasthof „Huberwirt“ – allerdings ist nur der Biergarten barrierefrei zugänglich. Von dem dortigen Behinderten-Parkplatz führt eine Rampe (mittlere Steigung) zum Aussichtspunkt, von dem man eine schöne Aussicht über Wasserburg hat.
Reisende mit dem Pkw | Wasserburg ist über die B15 und B304 erreichbar |
Behinderten-Parkplätze (Parkausweis) |
Parkplatz am Gries (Landwehrstraße) |
Rolli-WC (Euro-Schlüssel) |
• Parkplatz am Gries (Landwehrstraße) • Im Rathaus (Rathausgasse), 1. OG, dann rechts; geöffnet: Mo/Di 8:00 bis 12:30 und 14:00 bis 16:00 Mi 8:00 bis 12:30 Do 8:00 bis 12:30 und 14:00 bis 17:00 Fr 8:00 bis 12:30 |
Gastronomie ohne Rolli-WC | Pizzeria „Perla di Calabria“ (Schustergasse 17), Mittwoch Ruhetag |
Café ohne Rolli-WC | • Café „Central“ (Herrngasse 5, Innenhof) • Eiscafé „Gondola“ (Salzsenderzeile 1) |
Übernachtung | Hotel „Fletzinger“ (Fletzingergasse 3) Tel. 0871/90 40 90, Mail info@fletzinger.de Quelle: Hotel-Info |
Sonstige Infos | Der „Stadtplan mit Hinweisen für Personen mit Mobilitätseinschränkungen“ kann angeklickt bzw. per Mail (touristik@wasserburg.de) von der Touristik Wasserburg bezogen werden. |