Wolfratshausen – ein Kleinod an der Loisach

Das „Wirtshaus Flößerei“

Als Markt wurde das heutige Städtchen Wolfratshausen – an dem Zusammenfluss von Isar und Loisach gelegen – erstmals 1280 erwähnt. Bevor dann Mitte des 19. Jahrhunderts das Transportmittel Floß dort seinen Höhepunkt erreichte, wurde dieser Ort als Flößerstädtchen bekannt. An diese Zeit erinnert nun noch das barrierefrei zugängliche „Wirtshaus Flößerei“ mit Biergarten – idyllisch an der Loisach gelegen. Schon dies lohnt zu einem Ausflug dorthin.

Zu erreichen ist dieses Städtchen von München aus mit der S 7. Wegen dem dortigen Niveauunterschied zwischen S-Bahn und Bahnsteig sollten Rollstuhl-BenutzerInnen hinter der Fahrerkabine reinrollen, um dem Fahrer per Knopfdruck signalisieren zu können, dass die Rampe benötigt wird.

Bürgerhaus mit Pfarrkirche

Von dem Bereich der Bushaltestellen beginnt der Bürgermeister-Grünwald-Weg, der zu einer Hauptstraße führt, die zu überqueren ist. Danach folgt man in der gleichen Richtung, vorbei an Anwesen, einer Straße, von der dann ein Radweg abzweigt und zu einer hölzernen Fußgängerbrücke (mittlere Steigung/mittleres Gefälle) führt. Davor befindet sich linkerhand das erwähne „Wirtshaus Flößerei“ mit Rolli-WC. Auf diesen Wegen gelangt man auch wieder zum S-Bahnhof.

Die Loisach und eine kleine Straße überquerend erreicht man zunächst das Café „Högl“ mit Terrasse (durch den rückwärtigen Zugang barrierefrei erreichbar – jedoch ohne Rolli-WC). Gleich daneben befindet sich der Innenhof des Rathauses – dort gibt es an einer Mauer nicht nur das Stadtwappen zu sehen, sondern noch vier weitere Bronzewappen. Von der anschließenden Passage geht es übrigens zu dem Rolli-WC, für das der Euro-Schlüssel benötigt wird. Dies ist zu folgenden Zeiten geöffnet: Mo bis Fr von 8.00 bis 19.00 Uhr und Sa 9.00 bis 14.00 Uhr

Nach diesem Durchgang erblickt man zunächst den Turm der spätgotischen Pfarrkirche St. Andreas. Diese stammt zwar aus dem Jahre 1484, doch deren historischen Wurzeln reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Besonders zu erwähnen ist der eindrucksvolle Hochaltar – dieser stammt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Zu dieser barrierefrei zugänglichen Kirche, die den Mittelpunkt des kleinen Marienplatzes bildet, führt ein ansteigender Weg. Die davor vorbeiführende Straße, die von stattlichen Bürgerhäusern gesäumt wird, teilt sich in den Ober- und Untermarkt.
Indem man nun dem Obermarkt mit seinen kleinen Läden folgt, wird auch eines der letzten Häuser Wolfratshausens erreicht (Hs-Nr 45), das noch an die einst vielfältigen Fassadenmalereien erinnert. Da darin bis 1946 über drei Jahrhunderte das Färberhandwerk betrieben wurde, ist an der Giebelseite noch der „Färbergalgen“ zu sehen – mit dessen Hilfe wurden die Textilien zum Trocknen hochgezogen. Vom Obermarkt zweigt die heutige Loisach-Passage mit ihren Geschäften ab. Durch diese wird ein Innenhof mit einen kleinen Brunnen erreicht, wo sich mit einiger Phantasie vorstellen lässt, dass dies einst der Hof eines bäuerlichen Anwesens war – ersichtlich wird dies hauptsächlich durch die hölzerne Umfassung des Balkons am Rückgebäude. Die einstige Durchfahrt für die Fuhrwerke führt zu der Parallelstraße des Obermarkts.

Durch die Loisach-Passage gelangt man zu der erwähnten Parallelstraße und somit auch zur Loisach. Dort befindet sich rechterhand ein japanischer Garten im Kleinstformat. Diesen erhielt Wolfratshausen anlässlich des 1000jährigen Bestehens von der japanischen Patenstadt Iruma als Freundschaftszeichen. Eine solche Anlage dient in Japan vor allem dazu, die Menschen zum bewussten Sehen und Genießen anzuregen.

Nach der Brücke rollt/geht man links an der Loisach entlang und erreicht somit wieder das „Wirtshaus Flößerei“. Unterwegs gibt es vom Ufer aus vereinzelt schöne Ausblicke zum Turm der Pfarrkirche.