Wissembourg –
ein malerisches Städtchen im nördlichen Elsass

Die einstige Ansiedlung, die um das dortige Kloster, das im 7. Jahrhundert gegründet wurde, entwickelte sich stetig. Doch erst im Jahre 1178 wurde diese Siedlung erstmals erwähnt – danach folgte eine wechselvolle Geschichte.

Für einen Stadtrund(roll)gang zu dem sehenswerten mittelalterlichen Stadtkern von Wissembourg empfiehlt es sich, diesen bei dem Parkplatz mit einem öffentlichen Rolli-WC zu beginnen. Dieser befindet sich nahe der Abteikirche St. Peter und Paul, dem kunsthistorisch bedeutendsten Bauwerk dieser Stadt (einen barrierefreien Zugang gibt es an der linken Sei-te). Besonders sehenswert sind die bunten Glasfenster, die aus dem 12. bis 15. Jahrhundert stammen sowie der unvollendete Klostergang aus dem 14. Jahrhundert.

©Alexander Götz
Anlage am Quai 24. Novembre

Wenn man sich nun in der Rue du Chapitre befindet und sich nach links wendet, fällt zunächst die breite Front eines historischen Gebäudes ins Blickfeld. Etwas davon entfernt ist der eckige Scharten-Turm zu sehen, ein letzter Überrest der Klosterbefestigung, die im 11. Jahrhundert errichtet wurde. Indem man nun der Rue Stanislas nach links folgt, wird das „Haus Stanislas“ sichtbar, in diesem einstigen Alten-Hospital lebte der polnische König Stanislaus Leszczynski von 1719 bis 1725 während seines Exils.

Am Ende der Rue Stanislas wendet man sich nach rechts und erreicht dann links die Rue de la Passerelle – diese führt zu einer kleinen Brücke über die Lauter. Hier hat man einen schönen Ausblick auf die dortigen malerischen Häuser und Hinterhofgärtchen. Nach diesen idyllischen Ensemble – dieses wird übrigens auch „Klein-Venedig“ genannt – geht es zur Rue de la République, der man nach links folgt. Nach wenigen Metern wird nun das klassizistische Rathaus – das Hôtel de Ville – erreicht, das zwischen 1741 und 1752 erbaut wurde. Dort wendet man sich nach links und stößt dann am Place du Saumon auf das „Salz-Haus“ aus dem Jahre 1450, das zunächst als Hospital diente. In den späteren Zeiten wurde es als Salzspeicher und Schlachthaus genutzt. Gegenüber befindet sich das ehemalige mittelalterliche Lagerhaus – „Zehntscheuer“ genannt –, in dem die sog. Naturalsteuer abgeben werden musste und aufbewahrt wurde.

Ensemble des Bruch-Viertels

Vom Salz-Haus aus folgt man nun dem Quai Anselmann, wo es einige bewundernswerte Fachwerkhäuser zu sehen gibt, die noch aus dem Mittelalter stammen. Dem Flüsschen etwas weiter folgend lohnt es sich, den Blick über ein Häuser-Ensemble an der Lauter schweifen zu lassen.

Um wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren, folgt man nun der Rue du Chapitre. Ansonsten lässt sich in diesem Städtchen sicherlich noch so manches entdecken, wie z.B. das Bruch-Viertel, das sich außerhalb der Stadtmauer an der Lauter befindet.

An barrierefreien Lokale seien folgende empfohlen: Zunächst das Restaurant „La Mirabelle“(Rue du Général Lecler 3 – via Rue de la République zu erreichen), das nach Mail-Auskunft barrierefrei ist. Sowie das Restaurant „Au Saumon“ (Place du Saumon – bei dem Salz-Haus) mit einem Biergarten, das an einem Arm der Lauter gelegen ist.

Wer sich durch Wissembourg und die nahe Umgebung kutschieren lassen will, dem sei das kleine Grenzlandbähnchen empfohlen, das beim Rathaus startet (die Abfahrtszeiten lassen sich durch diesen Klick in Erfahrung bringen). In diesem Touristen-Bähnchen, das zwischen Wissembourgs Altstadt und nahen Schweigen-Rechtenbach verkehrt, besteht auch die Möglichkeit, dass eine Person im Elektro-Rollstuhl mitfahren kann. Bei dieser Tour, die etwa 75 Minuten dauert, geht es durch die Altstadt, wo u.a. die Stadtmauer und das Bruch-Viertel zu sehen ist.

©Alexander Götz
Deutsches Wein-Tor

Außerhalb dieses Städtchens geht es dann durch einige Orte und Weinberge zum Deutschen Wein-Tor, das sich bei der Ortschaft Schweigen-Rechtenbach befindet. Hier besteht auch die Möglichkeit, auszusteigen und zu einem späteren Zeitpunkt (zuletzt um 17 Uhr 50) zurückzufahren.

Der dortige Komplex besteht aus einem, im Stil des Neoklassizismus, 18 Meter hohen Tor mit Nebengebäuden, die teilweise mit Arkaden versehen sind. Seit 1936 ist dieses Ensemble das Wahrzeichen der Deutschen Weinstrasse, die hier beginnt. Darin ist nun neben dem Restaurant „Schweigener Hof“ und einer Vinothek sogar ein Standesamt untergebracht. Das Hotel-Restaurant mit Terrasse ist übrigens barrierefrei mit Rolli-WC im Keller (Lift) – es gibt auch einige barrierefreie Zimmer.