Vorbei am Kleinhesseloher See
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Der einstige Ort Schwabing ist Ausgangspunkt dieses Spazier(roll)gangs. Erstmals im Jahre 782 als Swapinga urkundlich erwähnt, wurde dieser im November des Jahres 1890 von der Stadt München eingemeindet.
Bei dem U-Bahn-Halt „Giselastraße“ (U3/6) beginnt dieser Spazier(roll)gang. Mit dem Lift an der Oberfläche angekommen, überquert man an der Ampel die breite Leopoldstraße und folgt dann der Martiusstraße. Neben einigen Häusern mit Jugendstilfassaden wird in deren weiteren Verlauf rechterhand ein schlossähnliches Gebäude mit einer kleinen Anlage sichtbar, das in den Jahren 1912/13 entstanden ist. Dieser Gebäudekomplex mit einen Säulenhof beherbergt die „Münchener Rück“ Versicherung.
Nun führt diese Straße ein Stück durch den Englischen Garten – der „grünen Lunge“ der Stadt. Diesen 364 Hektar großen Park ließ Kurfürst Karl-Theodor um 1789 von dem Landschaftsarchitekten Friedrich Ludwig von Sckell anlegen.
Bevor diese Straße (leichtes Gefälle) – die nur von Bussen befahren wird – einen Knick macht, folgt man einem festen Sandweg bis zu einer Wegkreuzung. Dort rollt/geht man nun neben einem Bächlein weiter und erreicht dann den künstlich angelegten Kleinhesseloher See. Hier befindet sich das barrierefreie Lokal „Seehaus“ – jedoch mit gehobenen Preisen. Alsbald kommt linkerhand eine Gedenksäule in Sicht, die König Max Joseph 1824 zu Ehren von F. L. v. Sckell errichten ließ. Ein wenig weiter befindet sich das 1838 von König Ludwig I. gestiftete Werneck-Denkmal, das an den Schöpfer dieses Sees erinnert. Die Inschrift des Monuments lautet: „Den Verdiensten des Gen. Lieutn. Freiherrn von Werneck um Verschönerung dieses Gartens durch erste Anlage des Sees gewidmet von Ludwig I.“.
Ansonsten umrundet man weiterhin einen Teil dieses Sees und rollt/geht dann über eine Brücke, unter der der Schwabinger Bach fließt. Somit verlässt man diesen Park und befindet sich nun am Rande von Alt-Schwabing. Dieses Viertel war im 19. Jahrhunderts vor allem bei den großstädtischen jungen KünstlerInnen „in“ – doch schon längst ist dies eines der beliebtesten Wohn- und Ausgehviertel Münchens. Indem man nun der Gunezrainerstraße (mittlere Steigung) folgt, gelangt man – Ecke Feilitzsch-Straße – zu dem ältesten und erhaltenen Bauernhaus von Schwabing, das Ende des 13. Jahrhunderts erbaut wurde. Benannt ist dieses Haus nach dem damaligen Besitzer Balthasar Viereck. Nachdem dieses Gebäude 1976 die Katholische Akademie erworben hatte, wurde es grundlegend saniert und dient nun als Seminarhaus.
Nun folgt man der Feilitzsch-Straße, die zuvor noch zum Wedekind-Platz, dem ehemaligen Dorfplatz, führt. Nun ist dieser Platz nach dem Lyriker Frank Wedekind benannt. Seit Juli 1959 befindet sich dort der Wedekind-Brunnen mit einer sitzenden Frau.
Dieser Spazier(roll)gang endet dann an der „Münchner Freiheit“, einem Nahverkehrs-Knotenpunkt. Die Namensgebung des Platzes erinnert übrigens an den Widerstand gegen das Hitler-Regime.
Von | Giselastraße |
Nach | Münchner Freiheit |
Mit | U 3/6; Bus 54 u. 154 |
Länge | 4 km |
Wege | Teer- und Sandwege |
Gelände | fast eben |
Rolli-WC | Im „Seehaus“ und beim U-Bahn-Halt „Münchner Freiheit“ |