Barocke Bau- und Gartenkunst in Oberschleißheim
Um zu dem Schlossgelände von Oberschleißheim zu gelangen, folgen Sie vom S-Bahnhof (Lift; Bahnsteig 3 hat auch eine Rampe) aus zunächst der Rotdornstraße, die dann in die Mittenheimer Straße mündet, die zur B 471 und dem Schlosskanal führt. Nachdem Sie beides überquert haben, geht es noch ein kurzes Stück auf der Effnerstraße weiter, ehe Sie durch eine Durchfahrt das Schlossgelände erreichen.
Nun sehen Sie linkerhand zunächst den „Maximilianshof“ mit seinen zweigeschossigen Wohntrakten. Indem Sie nun durch einen Durchgang rollen/gehen, gelangen Sie zu dem Alten Schloss Schleißheim – einem schlichtes Herrenhaus, das unter Herzog Wilhelm V. um 1598 errichtet und auch als Wilhelmsbau bezeichnet wurde. Dieses bildete den Mittelpunkt des umfangreichen Schwaighofes – auch „Wilhelmshof“ genannt –, dessen Wirtschaftsgebäude auf die Zeit um 1600 zurückgehen. Dieser befindet sich gegenüber von dem Alten Schloss, dessen Räume für Rollstuhl-BenutzerInnen teilweise mittels Aufzug erreichbar sind (an der Eingangstüre bitte klingeln).
Rechterhand befindet sich die Schlosswirtschaft (ebenerdig; Beh.-WC) mit einem Restaurantgarten, der mit Großraumschirmen überdacht ist. Es gibt dort aber auch einen Biergarten mit Imbissausgabe, die allerdings nur schönen Wetter geöffnet ist – es kann aber auch Brotzeit mitgebracht werden.
Zwischen dem Alten und Neuen Schloss befindet sich ein Parterre – ein gartengestalterischer Begriff für eine einfache oder ornamental gestaltete Rasenfläche, die auch von Rabatten eingefasst sein kann. Das Neue Schloss (barrierefrei zu besichtigen; Beh.-WC) ist ein breit gelagerter Bau von mehr als 300 Metern und mit entsprechend vielen Fenstern. Zu beiden Seiten schließen sich jeweils ein Wandelgang und ein Nebengebäude an. Nach Plänen des Schweizer Architekten und Baumeister Enrico Zuccalli wurde mit dem Bau dieses ursprünglichen Sommerschlosses ab 1701 im Auftrag des Kurfürsten Max Emanuel (1662 – 1726) begonnen und von dem Baumeister und Gartenarchitekten Joseph Effner fortgesetzt (1719 – 1726).
Diesem Schloss schließt sich eine Parkanlage an, die zu den bedeutendsten europäischen Barockgärten gehört. Heißt es doch darüber, dass dieses Ensemble – bestehend aus Neuem Schloss, Altem Schloss, Schloss Lustheim und der weitläufigen barocken Gartenanlage mit Wasserspielen – die Prunkzeit von höfischer Architektur und Gartenkunst des 17. und 18. Jahrhunderts widerspiegelt.
Die beiden Eingänge zu diesem Park befinden sich jeweils an den Seiten des Neuen Schlosses. Zunächst ist darin ein weiteres, jedoch größeres, Parterre mit zwei Steinfiguren zu sehen, an das sich eine Kaskade anschließt. Diese wird von einem Kanal gespeist, zu deren linken und rechten gibt es jeweils einen Weg, der von Linden gesäumt ist. Diese Wege, an denen es viele Ruhebänke gibt, führen zu dem kleinen Schloss Lustheim (5 Stufen). Dieses wurde um 1684 – anlässlich der Vermählung des Kurfürsten Max Emanuel mit der österreichischen Kaisertochter Maria Antonia – durch Zuccalli errichtet und diente im wesentlichen als Lust- und Jagdschloss. Nun ist in den ehemaligen Festsälen des Schlosses ein Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums untergebracht, das eine Sammlung früher Meißener Porzellane enthält.
Wenn Sie nach dem Durchwandern des Schlossgartens wieder das Alte Schloss erreicht haben, gelangen Sie auf demselben Weg zurück zum S-Bahnhof.
Von | Oberschleißheim |
Nach | Oberschleißheim |
Mit | S 1 |
Länge | 6 km (Parkrunde) |
Wege | Teerstraßen u. Sandwege |
Gelände | fast eben |
Beh-WC | Im Lokal u. Schloss |