Zur einstigen Herzogstadt Erding

Heilig Blut in Altenerding

Vom Bahnsteig Altenerding aus rollen/gehen Sie bis zur Bahnhofstraße vor und folgen dieser nach links zur Pfarrkirche Mariä Verkündigung, die im Jahre 1720 im Rokokostil erbaut wurde (ein barrierefreier Zugang ist über die Friedhofstraße und durch den Friedhof möglich). Diese Kirche wurde übrigens von einem Erzbischof der Erzdiözese München und Freising 1904 als die schönste Landkirche in seiner Erzdiözese bezeichnet. Von dort aus folgen Sie der Pfarrer-Fischer-Straße durch den Ort, der älter als Erding ist, zu einem Bahnübergang, den Sie nun überqueren. Danach geht es halbrechts am Stadtpark entlang, der 1823 vom Baron von Grainger angelegt wurde.

Alsbald erreichen Sie dann die barocke Wallfahrtskirche Heiligblut (2 Stufen), die aus der zweiten Hälfte des 17.Jahrhunderts stammt. Sehenswert sind die Stuckarbeiten von J. C. Baader sowie die Kanzel und die Altäre. Bereits um 1300 befand sich dort eine Kapelle aus Holz.
Wenn Sie kurz danach auf den Kreuzweg stoßen, besteht die Möglichkeit, zu einen Abstecher in den Stadtpark, der sich rechterhand befindet. In dieser weitläufigen Anlage, die bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als englische Parklandschaft mit vielen Bäumen angelegt wurde, gibt es hierzu gleich zu Beginn etliche Informationstafeln. Neben einigen – fast ebene – Spazier(roll)wegen gibt es darin seit den 50er-Jahren des letzten Jahrhundert auch ein Tiergehege und Streichelzoo, zu dem neben Damwild, Pfauen und Hasen auch ein Esel und verschiedene Vogelarten gehören – letztere können in einer Voliere betrachtet werden.

Nach diesem möglichen Abstecher folgen Sie nun dem erwähnten Kreuzweg, in dessen Verlauf die Stationen des Leidenswegs Christi dargestellt sind. Dieser schmale Sandweg, dem Sie zunächst nach rechts und dann nach links folgen, verläuft danach parallel zu dem Flüsschen Sempt, wo es manch eindrucksvolle Ausblicke gibt. Am Ende des Weges (mittlere Steigung) geht es über eine Brücke zur anderen Seite des Flüsschens, wo Sie nun dem Uferweg (Herzoggraben) folgen, der sich zwischen der Sempt und der Altstadt von Erding dahin zieht.
An dessen Ende bummeln Sie rechts durch die malerische – mit Bäumen gesäumte – „Lange Zeile“, mit ihren bunten Häuserfassaden, die teilweise mit Erkern verziert sind. Interessant sind auch die verschiedenen Giebelformen der historischen Bürgerhäuser. Darunter befindet sich auch ein ehemaliges Adelspalais aus dem l8. Jahrhundert, in dem nun das Landratsamt untergebracht ist. Doch auch die Geschäfte und die Gastronomie dieser Straße sollten nicht unerwähnt bleiben – gibt es doch mehrere Straßenlokale, die bei schönen Wetter zum Verweilen einladen. Ansonsten der „Erdinger Weißbräu“ mit Biergartenempfehlenswert (ebenerdig; Behinderten-WC im Keller – Lift). Übrigens: Gegenüber dieses Gasthauses befindet sich auch eine öffentliche Behinderten-Toilette (Euro-Schlüssel).

Ensemble beim Kleinen Platz in Erding

Die Lange Zeile mündet dann in dem gepflasterten Schrannenplatz, den ein modern gestalteter Brunnen ziert. Dort steht rechterhand die neugotische Schrannenhalle, in der bis 1911 eine Art Getreidebörse abgehalten wurde. Nun ist darin ein Geldinstitut untergebracht. Dahinter sehen Sie die Stadtpfarrkirche St. Johann Baptist – die größte Kirche von Erding. Dieses spätgotische, dreischiffige Gotteshaus mit dem abgesetzten Glockenturm wurde 1464 geweiht. Sehenswert sind darin die holzgeschnitzten Altäre und Bildwerke (durch den Seiteneingang ist sie stufenlos erreichbar). Ein weiterer Turm, der sich über dem Platz erhebt, gehört zu dem ehemaligen Frauenkircherl aus dem 17. Jahrhundert – dieses wurde jedoch 1808 säkularisiert und dient seit 1984 als Kulturraum. Neben diesem Platz ist noch der Kleine Platz, wo sich auch einige Straßencafés befinden.

Vom Schrannenplatz aus folgen Sie nun der Landshuter Straße, zu deren Linken sich der „Grafenstock“, die ehemalige Residenz des Grafen Preysing-Moos aus dem 17. Jahrhundert befindet – diese dient seit 1866 als Rathaus. Schräg gegenüber befindet sich die Spitalkirche HI. Geist, die aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammt und 1668 barockisiert wurde (höhere Schwelle; evtl. zweite Türhälfte öffnen). Im Heilig-Geist-Hof gibt es neben einigen kleinen Läden auch einen Biergarten (WC befindet sich jedoch im Keller).

Weiter geht es durch das Landshuter Tor – auch „Schöner Turm“ genannt –, das um 1500 errichtet wurde. Nachdem die Sempt überquert wurde, geht es in die sog. Vorstadt, wo Sie dann dem Schild „Museum“ folgen. In dem barrierefrei zugänglichen „Museum Erding“ sind vor allem Zeugnisse der Kulturgeschichte zu sehen (geöffnet ist es täglich – außer montags – von 13 bis 17 Uhr; Eintritt 3 bzw. 2 Euro).

Von dort aus folgen Sie der Prielmayerstraße bis zur Geheimrat-Irl-Straße, die links zum S-Bahnhof führt. Dort ist der Bahnsteig zur S-Bahn niveaugleich.

Von Altenerding (Diff. zum Bahnst. 18 – 23 cm)
Nach Erding
Mit S 2
Länge 2,5 km
Wege Teerstraßen und Sandwege
Gelände fast eben
Beh-WC In der Nagelschmiedgasse in Erding und im Stadtpark