Durch Freizeitparks nach Schwabing

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Wer kann sich bei der heutigen Gestaltung des Olympiageländes noch vorstellen, dass dies um 1887 ein königlich-bayerischer Exerzierplatz war und bis 1960 als Standort für Bundeswehrkasernen diente? Doch das Oberwiesenfeld war nicht nur ein Begriff für militärische Einrichtungen, sondern auch für die Geschichte der Luftfahrt. So startete 1919 Franz Zeno Diemer einen Höhenweltrekord: 9600 Meter hoch. Bereits zehn Jahre zuvor landete dort Graf Zeppelin mit seinem Luftschiff. Ferner wurde dort 1931 der erste Verkehrsflughafen Münchens eröffnet. Nachdem dieser Flugplatz jedoch bald nach Riem verlegt wurde, diente er den Sportfliegern bis 1968 als Landeplatz.

Zunächst überqueren Sie an der Haltestelle von Tram und Bus die Kreuzung Schwere-Reiter-/ Ackermannstraße. Danach wenden Sie sich nach rechts und folgen dem Rad-/Fußweg ein kurzes Stück. Alsbald biegen Sie in den linksabzweigenden Rudolf-Herbig-Weg ein, der – leicht bis mäßig ansteigend – zum Olympiasee führt. Linkerhand wird – hinter Büschen – die russisch-orthodoxe Kapelle sichtbar, die sich der Einsiedler Timofej in den siebziger Jahren erbaute. Rechterhand erhebt sich sanft der ca. 60 m hohe Olympiaberg – der einstige Schuttberg, der aus den Überresten von Münchens Zerstörung entstanden ist. Weiter vorne kommen dann die Glasdach-Konstruktionen der Olympia-Sportstätten – Olympiastadion, halle und Schwimmhalle – sowie der Olympiasee in Sicht. Apropos Schwimmbad: Dies ist für Rollstuhl-BenutzerInnen erreichbar und hat auch entsprechende Kabinen.

Schwimmhalle mit Olympiaturm

Vor dem erwähnten Olympiasee, der übrigens durch die Aufstauung des Nymphenburger Kanals entstanden ist, rollen/gehen Sie nun diesem entlang. Bei Föhn bzw. klarer Sicht dürfte sich bei der kommenden Brücke ein Besuch der Aussichtskanzel des 290 m hohen Olympiaturms lohnen. Für Rollstuhl-BenutzerInnen empfiehlt es sich, vom Drehrestaurant aus den Blick über die nähere und weitere Umgebung Münchens schweifen zu lassen. Zum Eingang des Turms führt eine Rampe mit leichter Steigung).

Am Ende des Parks angekommen, überqueren Sie an der Fußgängerampel die Lerchenauer Straße und rollen/gehen dem Kanal entlang, bis Sie die Schleißheimer Straße erreichen, die Sie ebenfalls mit Hilfe einer Fußgängerampel überqueren können. Da sich dort – auf einer „Insel“ – ein Lift zur U-Bahn befindet, könnte die Wanderung schon hier beendet werden. Wer jedoch noch genügend Energiereserven hat, kann – durch einen weiteren Park – zum Hohenzollernplatz weiterrollen/gehen.

Dazu verlassen Sie diese Insel an einem zweiten Verkehrslicht und folgen dann einem festen Sandweg, der im Rechtsbogen zu einer Wegkreuzung führt. Dort halten Sie sich halbrechts und rollen/gehen nun eine Weile immer geradeaus – vorbei an einer großen Schaukel und einem Spielplatz – weiter, bis Sie zu einer großflächigen Erhöhung kommen. Diese Erhebung, auf der zwischen Baumgruppen ein Obelisk steht, lässt sich umrollen, indem Sie sich zunächst nach rechts und an der kommenden Wegkreuzung nach links wenden. Auf diesem Plateau angekommen, halten Sie sich rechts und rollen/gehen neben Treppe wieder herunter (kurzes stärkeres Gefälle).

Zuvor befindet sich in diesem Park das Lokal „Zum Ferdinand“ mit Rolli-WC – dieses kann von außen mit einem Lift erreicht weden.

Nun überqueren Sie die Karl-Theodor-Straße (Fußgängerampel) und durchrollen/gehen – auf dem rechten Weg (kurze Steigung) – einen kleineren Park. Alsbald erreichen Sie die Clemensstraße, die Sie ebenfalls kreuzen und dann der Mittermayrstr. folgen, deren Häuserzeilen überwiegend vom Jugendstil geprägt sind. Schließlich gelangen Sie zum Hohenzollernplatz, dem Endpunkt dieser Parkwanderung.

Dort gibt es übrigens einige Lokale, wo während der warmen Jahreszeit auch im Freien bedient wird. Ansonsten bietet sich an: Das „Bamberger Haus“ mit Terrasse im Luitpoldpark und das „Café am Nordbad“ beim Nordbad (beides barrierefrei mit WC).

Von Infanteriestr.
Nach Hohenzollernplatz
Mit Tram 12; Bus 53
Länge 5 km
Wege Teer- und Sandwege
Gelände leicht hügelig
Beh-WC U-Bahnhof Petuelring, Bamberger Haus, Café am Nordbad