Berlins „Gärten der Welt“ – ein lohnender
Spazier(roll)gang durch traditionelle Gärten
Serpentinen barrierefrei zugänglich
Auf dem Areal des Erholungsparks von Marzahn – ein nordöstlicher Berliner Stadtteil – wurden etwa um 2000/2011 die weitläufigen „Gärten der Welt“ angelegt. Die dazu benötigte Fläche entspricht etwa der Größe von viereinhalb Fußballfeldern.
Hierzu lässt sich ein Übersichtsplan anklicken, in dem durch einen Klick auf die entsprechende Zahl der entsprechende Garten angezeigt wird. Zudem ist ihm zu entnehmen, wo sich gastronomische Möglichkeiten befinden. Einen ähnlichen Plan erhält man übrigens beim Eintritt zu diesen Gärten – darin sind auch die Standorte von Rolli-WCs ersichtlich.
In dieser Parkanlage gibt es übrigens eine Seilbahn, die die „Gärten der Welt“ (deren Erreichbarkeit s. „ergänzende Hinweise“) mit dem Kienberg-Park verbindet. Diese Seilbahn führt über die Aussichtsplattform „Wolkenhain“, die auch mit dem Lift zu erreichen ist. Bei klarer Sicht kann man von dort oben bis zu 50 Kilometer weit sehen. Für Rollstuhl-BenutzerInnen wird der Zu- und Ausstieg zu den Kabinen als problemlos beschrieben – zudem ist das dortige Personal gerne behilflich.
Von den dort angelegten 14 Themen-Gärten werden davon nachfolgend sieben Bereiche vorgestellt, die besonders interessant erscheinen. Wie diese zu erreichen sind, kann dem erwähnten Übersichtsplan-Link entnommen werden.
Der Rosengarten. Dort reicht das Sortiment von Zwerg- und Kleinstrauchrosen, Beet- und Kletterrosen bis zu berühmten Edel- und Englischen Rosen. Besondere gestalterische Akzente werden durch einzelne Strauchrosen und eingestreute Stammrosen in unterschiedlichen Höhen gesetzt. In diesem Bereich können übrigens in den verschiedensten Farben insgesamt 275 Rosensorten und über 5.800 Einzelpflanzen bewundert werden.
Was bei diesem Garten nicht ohne weiteres ersichtlich erscheint, ist folgendes: Die dortigen sechs Beet-Elemente sind so angeordnet, dass daraus die Form einer Rosenblüte entsteht. Hierzu gehört auch ein Felsenbirnen-Strauch mit seiner eigenartigen Wuchsform.
Der Chinesische Garten. Mit der Namensgebung „Garten des wiedergewonnenen Mondes“ verbindet sich ein Symbolcharakter für die Wiedervereinigung der einstigen Teilung Berlins. Zudem gilt dieser als der größte chinesische Garten Europas. Das dortige Ensemble – u.a. aus einem Teich mit Tee- und Berghaus bestehend – ist im Rahmen der Städtepartnerschaft Berlin/Peking entstanden. Das Teehaus ist barrierefrei zugänglich und es gibt dort auch Tees.
Mit dieser Gartengestaltung wurde ein ausgewogenes Verhältnis der „sieben Elemente“ Erde, Himmel, Wasser, Steine, Gebäude, Lebewesen und Pflanzen angestrebt – hierzu stammen sämtliche Materialien aus China und die erforderlichen Arbeiten führten Facharbeiter aus Peking aus.
Karl-Foerster-Staudengarten. Bei diesen Gartenbereich, der auf Ideen des Staudenzüchters, Gärtners und Schriftstellers Karl Foerster basiert, fällt zunächst durch die türkisblaue Holzpergola ins Blickfeld. Auffallend sind auch die geometrischen Beete, die mit Stauden wie z.B. Rittersporn, Sonnenbraut und Astern bepflanzt sind – hierbei herrscht Foersters Farbdreiklang-Idee wie z.B. Himmelblau-Rosa-Weiß vor. Ein weiteres Merkmal dieses Gartens sind die streng geschnittenen Buchsbaumhecken, die diese Bepflanzungen jeweils einrahmen. Einen Gegensatz hierzu bilden u.a. Gräser und Farne aber auch ein Heidegarten sowie eine halbschattige Steingartenpartie und Rasenbuchten.
Der Orientalische Garten. Dieser besteht aus einen Gartenhof – Riyâd genannt –, der nach orientalischen Vorbildern geometrisch angelegt ist. Dorthin gelangt man vom „Saal der Empfänge“ aus. Im Mittelpunkt dieses Areals befindet sich ein offener Holzpavillon, in dessen Mitte eine Brunnenschale mit einem kleinen Springbrunnen steht. Dadurch wird die Quelle des Riyâds symbolisiert. Vor diesem Pavillon wurde ein rechteckiges Becken mit einer eindrucksvollen Wasserinstallation angelegt (s. dazu gehöriges Foto).
Dieser Gartenhof, der von islamischer Gartenkultur geprägt ist, wird von einer vier Meter hohen Mauer umfasst – davor befinden sich Arkaden mit Bögen, die kunsthandwerklich verziert sind. Ansonsten ist dieser von Plattenwegen durchzogene Riyâd mit entsprechenden gärtnerischen Elementen gestaltet, die überwiegend aus kleineren Rasenflächen bestehen. Diese sind z.B. mit Hochstammrosen oder kleinen Sträuchern bepflanzt.
Der Quell- und Sprudelgarten. In einer Mischung von schmückenden Gehölzen, Gräsern und Stauden sind hierin beiderseits eines gepflasterten Weges sechzehn Brunnen und Wasserspiele zu entdecken. Diese im Boden eingelassenen Becken sind mit neben Elementen aus Ton, bearbeiteten und naturbelassenen Steinen zudem mit Sprudeldüsen und Überläufen unterschiedlich gestaltet. Übrigens wurden die Brunnenspiele in den zurück liegenden Jahren behutsam saniert. Ferner rekonstruierte man die dazu hörige Bepflanzung nach gestalterischen Pflanzplänen. Denen zufolge ergänzte man diese Anlage um Stauden wie Iris und Taglilien sowie Gehölzen wie Hortensien und die Kleinblättrige Weide.
Der Irrgarten. Für dessen Errichtung orientierte man sich an dem Irrgarten im Garten des britischen Königsschlosses Hampton Court – dieser gilt übrigens als einer der ältesten Irrgärten Europas. Die insgesamt 750 m langen Hecken – bestehend aus über 1.200 übermannshohen Eiben – bilden die geometrische Form dieses Irrgartens. Kennzeichnend dieses Irrgartens, an den dessen Eingang zwei große Granitblöcke stehen, ist ein komplexes Wegesystem mit Kreuzungen und Sackgassen. Somit ist es für BesucherInnen nicht allzu leicht, dessen Zentrum auf di-rektem Weg zu erreichen, sondern dies gelingt meist erst nach mehr oder weniger erfolgreichen Versuchen – dies dürfte jedoch auch für den Rückweg gelten. Dort findet man sowohl einen Ginkgo-Baum als auch einen blauen Aussichtsturm vor. Von der dortigen Plattform aus haben zumindest Menschen ohne Mobilitätseinschränkungen einen guten Überblick über den Irrgarten.
Die Tropenhalle. Abschließend sei noch diese barrierefrei zugängliche Halle erwähnt, in der im Rahmen der Städte-partnerschaft Jakarta/Berlin der Balinesische Garten entstanden ist. Von dieser fernöstlichen Gartenkunst heißt es, diese sei sowohl ein exotisch-tropisches Gartenerlebnis als auch – vor allem in den Wintermonaten – eine ansprechende Ergänzung zum Japanischen und Chinesischen Garten.
Öffnungszeiten | Täglich ab 9 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit – siehe auch scrollend |
Öffentliche Verkehrsmittel | Ab „Ostkreuz“ (Lift) mit der S7 bis „Mehrower Allee“ (Rampe) – von dort mit dem Bus X69 Richtung Köpenick bis Haltestelle „Blumberger Damm / Gärten der Welt“ |
Behinderten-WC und Imbiss | Siehe Übersichtsplan – diesen erhält man beim auch Eintritt. Mitnahme eines Euro-Schlüssels ist empfehlenswert. |