Das Hochtal Wildschönau lässt sich mit
zwei Touristen-Bähnchen gut erkunden

Im Gebiet des Hochtals Wildschönau bei Wörgl in Tirol entspringt unterhalb des Gressensteins, in der hinteren Wild-schönau, die Wildschönauer Ache. Von dort aus fließt dieser Bach nach Norden und mündet nach rund 22 km bei Kundl in den Inn.

Zu verschieden Zielen verkehren in diesem Tal zwei bereifte Touristen-Bähnchen: Der barrierefrei zugängliche „Bummelzug Wildschönau“ und die – noch nicht barrierefreie – „Bummelbahn Wildschönau“.

An der Wildschönauer Arche

© Bummelzug Wildschönau
An der Wildschönauer Arche

Mit dem erstgenannten Touristen-Bähnchen kann man sich zu der imposanten Bachlandschaft an der Wildschönauer Ache kutschieren lassen. Möglich ist dies zwischen Mitte Mai und Mitte Oktober von der Ortschaft Mühltal aus. Dort startet beim Hotel „Färberwirt“ (Oberau 75) ab 10 bis 16 Uhr jeweils zur vollen Stunde dieser Bummelzug mit ca. 10 km/h zum südlichen Teil der Kundler-Klamm. Hierbei werden nicht nur bewirtschaftete Bergbauernhöfe und Felder gestreift, sondern auch Auenlandschaften. Nach Auskunft des Bummelzugsbetreibers ist diese ca. 2,8 km lange Strecke durch die Schlucht aufgrund geringer Steigung auch leicht begeh- und mit dem Rollstuhl gut befahrbar. Von dort geht es stündlich (10 Uhr 30 bis 16 Uhr 30) wieder zum Ausgangspunkt zurück. Ansonsten gibt es noch zusätzliche Fahrten, die gebucht werden können.

Diese Fahrten sind auch für Rollstuhl-BenutzerInnen möglich. Mittels einer ausziehbaren Rampe kann man mit dem Rollstuhl direkt in zwei Wagen dieses Bähnchen reinfahren, in denen es je vier bzw. maximal sechs Rollstuhl-Stellplätze gibt. Um jedoch eine reibungslose Abwicklung gewährleisten zu können, ist eine vorherige Absprache mit dem Betreiber erforderlich. Die Kontaktdaten und weitere Infos zu dem Bummelzug sind diesem Link zu entnehmen.

Vor der Schönangeralm

© Schönangeralm
Vor der „Schönangeralm“

Dann gibt es noch die Bummelbahn, deren Wendepunkte im Süden der Alpengasthofes „Schönangeralm“ sowie in einem Seitental der Ortschaft Thierbach sind. Zudem wird eine Dorf-zu-Dorf-Tour angeboten, bei der man an 14 Stationen Ein- und Aussteigen kann – wann und wo es beliebt. Zu diesen Dörfern zählen u.a. Niederau, Oberau, Mühltal und Auffach. Zu beachten ist bei dieser Tour, dass die Sehenswürdigkeiten auf der Strecke meistens für Rollstuhl-BenutzerInnen nicht zugänglich sind.

Durch diesem Link lässt sich durch scrollen folgendes in Erfahrung bringen: Wo und wann fährt die Bummelbahn ab, welche Preise und Öffnungszeiten (Sommer/Winter) gibt es sowie die Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme.

Allerdings ist dieses Touristen-Bähnchen für Rollstuhl-BenutzerInnen – noch – nicht barrierefrei zugänglich. Dies bedeutet, Rollstuhl-BenutzerInnen müssen aufstehen und in die Wagen einsteigen können – ein Faltrolli wird bei der Zugmaschine verstaut. Angestrebt ist jedoch ein Wagen, in dem Rollstuhl-BenutzerInnen reinfahren können. Im Übrigen können der Alpengasthof und die anderen Ziele auch mit dem Auto erreicht werden.

Nun hilfreiche Hinweise zu einigen Orten, die von der Bummelbahn angefahren werden.

Eine interessante Fahrt führt an der Wildschönauer Ache entlang zu dem erwähnten Alpengasthof (das Rolli-WC ist nur von außen erreichbar), der auf 1180 m im Bereich der herrlichen Kitzbühler Alpen liegt. Ansonsten ist noch folgendes erwähnenswert: Neben dem Besuch einer Schaukäserei (ziemlich barrierefrei) kann versucht werden, die nahe des Gasthofs gelegenen Wanderwege zu benutzen, die wohl relativ flach sind.

Beim Sollererwirt in Thierbach

© Karin Moser
Beim „Sollererwirt“ in Thierbach

Zu dem höchstgelegene Dorf des Tales – Thierbach – führt eine Panorama-Fahrt. Dabei hat man – besonders bei klarer Sicht – einen faszinierenden Blick übers Tal, bis hin zum Wilden Kaiser und zu den Zillertaler Alpen. Zudem lässt sich das malerische Dorf erkunden. Zur Einkehr bietet sich dort der Traditionsgasthof „Sollererwirt“ mit Terrasse an (Dorf 19). Dieser Gasthof inkl. WC ist barrierefrei – allerdings gibt es in den öffentlichen Toiletten keinen Haltegriff. Sonntags ab 15.00 Uhr und montags ist Ruhetag.

Von dem in Bach/Oberau 3 befindlichen Bergbauern-Museum ist nur der Veranstaltungsbereich – Tenn oder Stall – barrierefrei zugänglich. Das Rolli-WC ist nur über den Museumsstall zu erreichen. Die aktuellen Öffnungszeiten sind mittels diesem Link zu erfahren.

In der Ortschaft Oberau gibt es die – barrierefrei zugängliche – Pfarrkirche, die in den Jahren 1751/52 erbaut wurde. Geprägt ist diese nicht nur durch den 52 m hohen Turm mit der charakteristischen Dreizwiebelhaube, sondern vor allem durch die barocke Ausstattung. In diesem Ort befindet sich auch der Landgasthof „Dorfer-Wirt“(Dorf 26), in dem Restaurant und Toiletten – ohne Haltegriff – gut erreichbar sind. Es gibt auch ein Zimmer mit Griff beim WC.

In Auffach befindet sich die Talstation der Schatzbergbahn, deren Bergstation auf 1780 m liegt. Dort besteht die Möglichkeit, sich mit dem Rolli mehrere hundert Meter auf einigermaßen ebenen Schotterwegen bewegen zu können. Bei dieser Station bietet sich als Einkehrmöglichkeit die „Schatzbergalm“ an, von deren Terrasse man einen schönen Blick zu den umliegenden Bergen hat. Allerdings wird die Schatzbergbahn voraussichtlich erst ab Sommer 2017 barrierefrei zugänglich sein.
Bei diesem Beitrag wurden die Angaben überwiegend per Mail recherchiert.