Neuburg an der Donau –
die einstige Residenzstadt auf zwei Ebenen

Schloss von Neuburg

Schloss von Neuburg

Von diesem Donaustädtchen – an der B16 gelegen – heißt es, dass es eines der schönsten Renaissance-Städte Bayerns ist. Dort gab es bereits im 7. Jahrhundert eine Ansiedelung, die auf die bayerische Adelsfamilie der Agilolfinger zurückgeht. Später – 1505 – wurde Neuburg Haupt- und Residenzstadt des neugegründeten Fürstentums Pfalz-Neuburg, dessen erster Pfalzgraf Ottheinrich war, der von 1502 bis 1559 lebte.

Durch die bayerische Landkreisreform gehört Neuburg seit Anfang der 1970er-Jahre zum Regierungsbezirk Oberbayern – zuvor war es Schwaben zugehörig. Zudem erhielt Neuburg den Titel „Große Kreisstadt“, womit ein besonderer rechtlicher Status verbunden ist.

Die Anreise nach Neuburg empfiehlt sich schon deshalb mit dem Pkw, weil der Fußweg zu der sehenswerten oberen Altstadt ziemlich ansteigt. Um dorthin zu gelangen folgt man von der Luitpoldstraße aus der Hofgarten- und Residenzstraße, um zum Karlsplatz bei der Hofkirche (Behinderten-Parkplatz) zu gelangen.

In diesem Altstadt-Ensemble bildet das stattliche Residenzschloss (Residenzstraße A 2) mit seiner vierflügeligen Gestaltung und seinen Ecktürmen den Mittelpunkt. Entstanden ist diese bedeutende Renaissanceanlage unter dem erwähnten Pfalzgrafen Ottheinrich. In deren barrierefrei zugänglichen Ostflügel sind nun etliche Zeugnisse des „Fürstentum Pfalz-Neuburg“ zu sehen. Zuvor – beim Ottheinrichplatz – lohnt sich ein Blick zur Fassade des ehemaligen Landschafts- und Regierungsgebäudes, in dem nun das Amtsgericht untergebracht ist.

Fassade des Amtsgerichtsgebäudes

© FG Cunit e.V. Siloah
Fassade des Amtsgerichtsgebäudes

Ansonsten lohnt sich trotz des – mitunter größeren – Kopfsteinpflasters ein Rund(roll)gang durch die dortigen Straßen und Gassen. Besonders sehenswerte Gebäudefassaden sind sowohl in der Amalienstraße als auch in deren Parallelstraße (Herrenstraße) vorzufinden. Hiervon sei ein ehemaliges Adelspalais aus dem Jahre 1517 (Hs.-Nr. A 19) erwähnt, in dem seit 2005 das Stadtmuseum untergebracht ist. Zuvor wird der Karlsplatz mit dem Marienbrunnen und einer 200-jährigen Linde gestreift, der von stattlichen Adels- und Bürgerhäusern umsäumt wird. Schräg dahinter befindet sich der Rathausbau von 1603/09. Am Ende der Amalienstraße wird das Ensemble Oberes Tor und die Münz sichtbar. Letzteres ist ein Turm einer Wehranlage, der 1989 wieder errichtet wurde.

Zuvor – bei der einstigen Stifts- und jetzigen Pfarrkirche St. Peter (gegenwärtig geschlossen) – zweigt die Herrenstraße ab, in der zunächst auf die ehemalige Hofstatt beim Pfarrhof St. Peter hingewiesen sei (Hs.-Nr. A 95). Dies ist ein dreigeschossiges Giebelhaus mit Erkern, das aus dem 15. Jahrhundert stammt. Etwas davon entfernt befindet sich das sog. Hofkammerrat-Arnold-Haus mit Stufengiebel – ein ehemaliges Bürgerhaus und Adelspalais (Hs.-Nr. A 104).

In Neuburgs Unterstadt

In Neuburgs Unterstadt

Am Ende dieser Straße wendet man sich nach links und erreicht dann wieder den Karlsplatz.
Via Luitpold- und Münchener Straße lässt sich in Neuburgs Unterstadt der Oswald-Platz erreichen. Diesen ziert eine moderne Brunnen-Installation mit zwei Bronzeplastiken, die sich auf zwei Steinstelen befinden – zudem gibt es dort einen Behinderten-Parkplatz. Von dort besteht sowohl die Möglichkeit, im Brauerei-Gasthof „Neuwirt“ (s. Ergänzende Hinweise) einzukehren als auch die schmalen Straßen mit seinen unterschiedlichen Läden zu erkunden. Dieses Geschäftszentrum zieht sich bis zur Donau hin. Von dort – z.B. der Färber-/Schmidtstraße folgend – lässt sich übrigens der Schrannenplatz erreichen, auf dem jeden Mittwoch und Samstag ein Wochenmarkt mit Erzeugnissen aus der Region stattfindet.

Von diesem Platz gelangt man durch eine kleine Fußgängerzone zum Spitalplatz – dabei muss eine Querstraße über-quert werden. Dort befindet sich die Stadtpfarrkirche Heiliger Geist – eine barocke Saalkirche, die etwa 1723/26 errichtet wurde (mittels einer Auffahrrampe zugänglich).

Vom Spitalplatz aus besteht die Möglichkeit – indem man der Herzog Philipp-Ludwig Straße folgt –, einen Abstecher zum Englischen Garten zu unternehmen, der um 1800 neben der Donau angelegt wurde. Etwa seit 2016 – so war zu erfah-ren – wird dieser historische Park nicht nur zum Spazierengehen genutzt, sondern zunehmend auch als Sport- und Freizeitraum.

Reisende mit dem PKW Erreichbar über die B16 sowie die Staatsstraßen 2014 und 2235
Behinderten-Parkplatz siehe diesen Link
Rolli-WC
(Euro-Schlüssel)
• Ottheinrichplatz (Oberstadt)
• Residenzstraße – im Schloss (Oberstadt)
• Séter Platz (hinter dem Bücherturm, Unterstadt)
Quelle: Tourist-Information Neuburg
Restaurants und Cafés
ohne Rolli-WC
• Oberstadt (Amalienstraße A53) – Pizzeria „Il Lampione“ (eine Schwelle)
• Unterstadt (Färberstraße C88) – Brauerei-Gasthof „Neuwirt“ (barrierefreier Zugang durch das Hoftor in der Münchener Straße, Rolli-WC beim nahen Séter Platz – hinter dem „Bücherturm“)
• Unterstadt (Schrannenplatz C45) – Café „Zeitlos“ mit Außenbereich (nur dieser ist barrierefrei zugänglich
• Unterstadt (Spitalplatz C196) – Eis-Café „San Marco“ mit Außenbereich (der Innen-bereich ist durch den rückwärtigen Eingang barrierefrei zugänglich
Übernachtung Hotel „Bayern Vital“ (Luitpoldstraße 8, Tel. 08651/706-0, Mail info@hotel-bayern-vital.de)
Quelle: Hotel-Info
Zusätzliche Infos Stadtplan von Neuburg – dieser muss als PDF-Datei angeklickt werden