Durch schattige Alleen zum Hirschgarten

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Ausgangspunkt dieser Stadtwanderung ist die U-Bahnhaltestelle „Gern“ (Lift Ausgang Tizianstr. benutzen). Dass dieses Gern gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine kleine Ansiedelung war, die im wesentlichen aus vier größeren Gehöften bestand, ist heute kaum noch vorstellbar. Etwa fünf Jahre bevor dieser einstige Ortsteil von Nymphenburg 1899 von der Stadt München eingemeindet wurde, begann dort die Baufirma Heilmann & Littmann die „Familienhäuser-Colonie Nymphenburg-Gern“ zu errichten. Dieses Ensemble ist heute denkmalgeschützt und erstreckt sich vor allem in dem Bereich Tizian-/Gerner Straße.

Sie überqueren zunächst die Waisenhausstr. und folgen dann der von Bäumen gesäumten Tizianstraße bis zur Gerner Str. In diesen beiden Straßen befinden sich einige der erwähnten Familienhäuser mit Vorgärten (z.B. in der Tizianstr. 24 – 48 und Gerner Str. 48 – 4). Zudem befindet sich dort (Gerner Str. 48– 22) mit 14 Bauten auch die längste und älteste Häuserzeile von Gern. An der zuletzt genannten Straße wenden Sie sich nach links und rollen/gehen nun durch diese ebenfalls mit Bäumen gesäumten Straße zur Nördlichen Auffahrtsallee, die Sie an der Fußgängerampel überqueren. Je nach dem, ob Ihnen Sonne oder Schatten angenehmer ist, können Sie dem Nymphenburger Kanal nun auf der rechten oder linken Seite weiter folgen – beide Brücken, die über den Kanal führen, haben eine leichte Steigung bzw. ein leichtes Gefälle.

Indem Sie nun an diesem 1,5 km langen Wasserlauf, der 1728/30 von Soldaten des bayerischen Heeres gegraben werden musste, mit den beiderseitigen Lindenalleen entlang wandern, können Sie Ihren Blick mitunter zu älteren und neueren Villen schweifen lassen. Indem Sie dann an der Notburgastr. angekommen sind, diese überqueren und der Südlichen Auffahrtsallee folgen, kommt alsbald der würfelförmige Hauptteil des Nymphenburger Schlosses ins Blickfeld, mit dessen Bau 1664 durch die italienischen Baumeister Bareli bzw. Zuccali begonnen wurde. In den beiden folgenden Jahrhunderten ließen die Wittelsbacher dann die pavillonartigen Seitenflügel hinzufügen. Vor dieser Schlossanlage wird nun auch das sog. Kleine Parterre sichtbar – eine im italienischen Stil gestaltete Anlage, die aus Rasenflächen, Blumenrabatten, drei Statuen aus Stein sowie einer großen Wasserfontäne besteht. Begrenzt wird dieses Areal von den sog. Kavaliershäusern. Diese – nach den Plänen von Joseph Effner – im Halbkreis erbauten Häuser sind als architektonischer Abschluss gedacht. Eines dieser Häuser hatte schon verschiedene Funktionen: Zunächst gab es darin – bis 1878 – eine Apotheke. Dann folgte eine Gaststätte mit Badebetrieb.

Im Hirschgarten

Auf einem festen Sandweg folgen Sie nun dem südlichen Rondell und gelangen somit zu einer geteerten Querstrasse, an der Sie sich nach links wenden und nach wenigen Metern die Hirschgartenallee erreichen. Indem Sie dieser – mit Ahornbäumen gesäumten – Strasse folgen, kommen Sie alsbald zu dem ehemaligen kurfürstlichen Jagdhaus, das gegen Ende des 18. Jahrhunderts von den Wittelsbachern in dem „churfürstlichen Thiergarten“ errichtet wurde und seit 1790 für Allgemeinheit zugänglich ist. Da es dort 100 Stück Hochwild gab, kam es vermutlich zu der Bezeichnung Hirschgarten – ein Teil des Forstenrieder Parks, der sich damals bis Schleißheim ausdehnte. In dem erwähnten Jagdhaus befinden sich nun die Räumlichkeiten der Gaststätte „Hirschgarten“, die aus sechs Gaststuben bestehen, die gemütlich eingerichtet sind (kein Ruhetag). Im Biergarten, der für 8000 Menschen Platz bietet, gibt es drei Möglichkeiten der Verköstigung: Wer sich bedienen lassen will, sollte sich an die Tische mit Tafeltuch setzen. Jene, die dagegen die Selbstbedienung vorziehen, wählen die Holztische. Dann gibt es noch einen Selbstversorgerbereich, wo Mitgebrachtes verzehrt werden kann.

Nach dem Eingangstor wenden Sie sich kurz nach rechts und folgen dann der linksabzweigenden Guntherstraße, die durch ein ruhiges Wohnviertel zum Romanplatz führt – dem Endpunkt dieser Wanderung. Dort halten sowohl Strassenbahn- als auch Buslinien.

Von Gern
Nach Romanplatz
Mit U 1
Länge 4 km
Wege Teer- und Sandwege
Gelände fast eben
Beh-WC Im Hirschgarten und dem dortigen Lokal