Durch die Altstadt der Isar-Metropole
ACHTUNG: Da sich gegenwärtig die Linienwege der Straßenbahnen häufig ändern, wird dieser Beitrag in den nächsten Tagen überarbeitet!
Dieser Spazier(roll)gang durch die Altstadt der Isar-Metropole dürfte auch für MünchnerInnen interessant sein. Ausgangspunkt dazu ist der Viktualienmarkt, der sich an die „gute Stube“ Münchens – sein (ab Hauptbahnhof zu erreichen mit der Tram 16 / 18 zum Reichenbachplatz). Rechterhand dieses einstigen Bauernmarktes und nun ein ständiger Markt für Lebensmittel (geöffnet Mo – Sa bis spätestens 20.00 Uhr außer den Bäckern und der Gastronomie). Zu erwähnen sind zudem jene Brunnen, die sechs VolksschauspielerInnen gewidmet sind. Von dem Marktbereich führt die schmale Heiliggeiststraße (Fußgängerbereich) – vorbei an der Heiliiggeist-Kirche – zu dem Straßenzug Tal, in dem sich u.a. die Traditionsgaststätte „Schneider Bräuhaus“ befindet, deren Geschichte bis ins Jahr 1540 zurückreicht (barrierefrei, Lift zum WC mit Personal).
Nach Überquerung des Tals – links lohnt sich ein Blick auf das Alte Rathaus –, das sich zunehmend zu einer weiteren Shoppingmeile Münchens entwickelt, kommt alsbald – der Orlandostraße mit größeren Kopfsteinpflaster – das „Platzl“ mit dem weltberühmten Hofbräuhaus (barrierefrei; WC im 1. OG) in Sicht. Die Gründung dieses Gasthauses geht übrigens auf Herzog Wilhelm V. (1589) zurück.
Der nächste Zwischenstopp ist der Alte Hof, der über die Pfisterstraße und dann links durch einen Torbogen zu erreichen ist. Dies war die ehemalige Stadt- und Kaiserresidenz der Wittelsbacher, die aus dem 13. Jahrhundert stammt und zu einem mittelalterlichen Architekturensemble zählt. Mittlerweile wurde dies zu einem Arbeits-, Einkaufs- und Wohnkomplex umgestaltet. Durch einen weiteren Torbogen (rechts) gelangt man zur Dienerstraße und – dieser rechts folgend – zum Max-Joseph-Platz. Dort befindet sich das Nationaltheater (rechts) und die Residenz mit ihren sieben Innenhöfen und der Allerheiligen-Hofkirche. Indem an dieser Stadtresidenz fünf Jahrhunderte lang um-, an- und neugebaut wurde, vereinigten sich Renaissance, Barock, Rokoko und Klassizismus zu einem Ensemble, das zu den großartigsten von Europa zählt. Übrigens war dies bis 1918 Sitz der Wittelsbacher.
In deren ummittelbarer Nähe befindet sich der Odeonsplatz (ab hier Fußgängerbereich) mit der Feldherrnhalle, die König Ludwig I. von Bayern 1841 bis 1844 nach Entwürfen von Friedrich v. Gärtner errichten ließ. Damit setzte der König der bayerischen Armee und ihren siegreichen Feldherren ein Denkmal. Dieser Platz wird ansonsten von der mächtigen barocken Theatinerkirche (zwei Stufen) geprägt, die unter Leitung des schweizerischen Meisters Zuccali und des Theatinerprobsts Spinelli 1688 fertiggestellt wurde. Schräg gegenüber befindet sich der Hofgarten, der Anfang des 17. Jahrhunderts nach dem Muster italienischer Renaissancegärten angelegt wurde.
Folgt man nun der Theatiner- und Weinstraße, kommt alsbald die Rückseite des Neuen Rathauses ins Blickfeld, das im neugotischen Stil um 1867 errichtet wurde. Auf der Vorderseite gibt es in einem Turmerker ein sehenswertes Glockenspiel (11 Uhr, 12 Uhr und 17 Uhr – von November bis Februar entfällt der 17 Uhr-Termin). Etwa in Höhe dieses Gebäudes geht es rechts durch schmale Gassen zur Frauenkirche – dem Wahrzeichen Münchens (wegen der Rampe rechts um die Kirche rollen/gehen). Der Grundstein zu dieser gotischen Dom- und Stadtpfarrkirche „Zu unserer Lieben Frau“ mit den „Welschen Hauben“ auf den beiden 99 Meter hohen Türmen wurde 1468 von Herzog Sigismund gelegt.
Weiter geht es durch Münchens erste Fußgängerzone – die Neuhauser Straße – zum Karlsplatz, der auch Stachus genannt wird. In diesem Fußgängerbereich mit seinen vielen Geschäften, die meist barrierefrei erreichbar sind, befindet sich nach wenigen Metern rechterhand die Jesuitenkirche St. Michael (zwei Stufen), die kunstgeschichtlich als die gewaltigste Schöpfung der Renaissance diesseits der Alpen bezeichnet wird. Von deren Kirchenfassade beeindruckt besonders die große Darstellung des Erzengels Michael, der den Teufel besiegte.
Durch das Karlstor – eines der drei erhaltenen einstigen Stadttore – erreicht man den halbrunden Karlsplatz mit seiner Brunnenanlage, die um 1970 erschaffen wurde. Zu beiden Seiten des Tores erstrecken sich Rondellbauten, die aus den Jahren 1796-1802 und 1899-1902 stammen. Dieser Platz zählt übrigens zu den wichtigsten Verkehrsknotenpunkten von München.
Nach Überquerung des Altstadtring, befindet man sich vor dem – vor einigen Jahren renovierten – Justizpalast, der 1906 bis 1908 von dem Münchner Architekt Friedrich v. Thiersch geplant wurde. Dort wendet man sich zunächst nach links und folgt dann rechts der Schützenstraße, die zum Hauptbahnhof und zu den U-/S-Bahnen führt.
Eine Rundfahrt mit Tram und Bus
Wer zunächst eine Stadtrundfahrt unternehmen möchte – diese dauert etwa 50 Minuten –, kann dies mit folgenden Verkehrsmitteln tun: Zunächst mit der Tram 16/17 ab „Hauptbahnhof Nord“ bis zu der Haltestelle „Sendlinger Tor“. Dort mit der Tram 18 weiter zur Haltestelle „Nationalmuseum/Haus der Kunst“ und dann mit dem Bus 100 Richtung Hauptbahnhof fahren. Hierbei werden folgende Sehenswürdigkeiten gestreift: Erwähnenswert ist zunächst der Justizpalast und der Karlsplatz mit dem Karlstor (s. Foto). Es folgt der Sendlinger-Tor-Platz mit dem aus Backsteinen errichteten Sendlinger Tor und der Matthäuskirche, die Nachfolgerin der ersten evangelischen Kirche von München. Dem folgt nach einer Weile das Isartor, in dem nun das Valentin-Karlstadt Museum (nicht zugänglich) untergebracht ist. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich das Deutschen Museum (weitgehend barrierefrei). Nun fährt die Tram durch die Thierschstraße, in der es einige sehenswerte Fassaden gibt. Beim Mariannenplatz steht die Evangelisch-Lutherische Pfarrkirche St. Lukas mit ihrer großen Kuppel. Nun folgt das Maxmonument – auch Max-II.-Denkmal genannt –, das nach dem überraschenden Tod von König Max II. (1864) nach Entwürfen von Kaspar Zumbusch in den Jahren 1869 bis 1875 errichtet wurde. Jenseits der Isar ist das klassizistische Maximilianeum zu sehen, in dem der Landtag untergebracht ist. Weiter geht die Fahrt durch das einst ärmliche Vorstadtviertel Lehel, das sich mittlerweile zum Zentrum vieler Sightseeing-Touren entwickelt hat.
An der Haltestelle „Nationalmuseum/Haus der Kunst“ endet nicht nur die Fahrt mit der Tram, sondern es bieten sich dort auch einige Möglichkeiten an: Entweder ein Besuch im Bayerischen Nationalmuseum oder im Haus der Kunst (→ Museen in München) oder ein Spazier(roll)gang durch den Englischen Garten.
Bei der Weiterfahrt mit dem Bus 100 sieht man zunächst das frühklassizistische Prinz-Carl-Palais – bis 1993 war dies der Amtssitz des Bayerischen Ministerpräsidenten – und daneben die Bayerische Staatskanzlei mit der Kuppel des früheren Armeemuseums, dem heutigen Sitz des Ministerpräsidenten. Danach geht es durch die Maxvorstadt – dem Münchner Museums-Viertel – zum Odeonsplatz. Dort befindet sich neben der Feldherrnhalle und Theatinerkirche (s. oben) u.a. das Basargebäude (Hs-Nr. 6-18), das heutige Bayerische Staatsministerium des Inneren (Hs-Nr. 3) und das Palais Leuchtenberg (Hs-Nr. 4; Finanzministerium) – diese drei Bauten stammen von dem Architekten Leo v. Klenze. Schräg gegenüber vom Königsplatz mit den Propyläen (v. Klenze) ist noch das Lenbachhaus zu erwähnen. Dieses Gebäude wurde im 19. Jahrhundert als toskanische Villa im Renaissance-Stil für den Münchner Malerfürsten Franz von Lenbach erbaut. Darin ist nun die städtische Galerie untergebracht (→ Museen in München). Damit endet diese Stadttour.
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