Regensburgs mittelalterlicher Charme

Der Adlerbrunnen am Domplatz

Bei diesem Spazier(roll)gang durch die schmalen Gassen fühlt man direkt den Hauch der nahezu 2000-jährigen Stadtgeschichte Regensburgs. So wird durch archäologische Funde angenommen, dass sich dort bereits in der Steinzeit Menschen angesiedelt haben. Etwa von 1200 bis 1663 erhielt Regensburg, das nun Regierungsbezirkshauptstadt ist, den Titel Freie Reichsstadt. Seit Mitte Juli 2006 gehört die Altstadt mit dem Stadtteil Stadtamhof zum UNESCO-Welterbe.

Besonders bemerkenswert ist es, dass die Altstadt zum größten Teil Fußgängerzone bzw. autofrei ist. Übrigens gibt es in der Broschüre „Barrierefrei durch Regensburg“ (s.u.) einen „Pflasterplan“, aus dem für Rollstuhl-BenutzerInnen ersichtlich ist, wie die dortigen Straßen gepflastert sind.

Im Stadtteil Stadtamhof

Alternativ besteht auch die Möglichkeit, die Altstadt mit der Buslinie A zu erreichen (Ausstieg z.B. „Domplatz“ oder „Altes Rathaus“). Hierzu befindet sich die Bushaltestelle „Hbf./Albertstraße“ gegenüber vom Bahnhof.

Vor dem Bahnhofsgebäude (dieses kann durch die rechte Türe und über eine Rampe verlassen werden), benutzen Sie die Fußgängerampel, um dann nach einer kleinen Anlage rechts zur Maximilianstraße zu rollen/gehen. In dieser sog. Wohnverkehrsstraße, der Sie nun nach links folgen, gibt es diverse Läden, die meist barrierefrei zugänglich sind. Nach einer Linkskurve ist dann auch schon der Dom St. Peter zu sehen, dessen barrierefreier Zugang sich an der Rückseite befindet. Mit dessen Bau, der als ein bedeutendes Zeugnis gotischer Baukunst in Bayern gilt, wurde um 1260 begonnen. Besonders sehenswert sind vor allem die Farbfenster, die zwischen 1220/1230 und 1320/1370 entstanden sind.

Blick auf den Neupfarrplatz

In der Nachbarschaft des Doms gibt es zudem schmucke Bürgerhäuser und den Adler-Brunnen, der aus dem Jahre 1566 stammt. In unmittelbarer Nähe des Doms sind noch zwei weitere Kirchen zu sehen: Zum einen die Stiftskirche zur Alten Kapelle – dies ist eine dreischiffige romanische Basilika, die um 700 zur Hofkapelle wurde (zugänglich über die Gnadenkapelle, dabei muss jedoch eine 5 cm hohe Schwelle überwunden werden). Und zum anderen die romanische St. Ulrichkirche, die um 1250 erbaut wurde und nun das Diözesanmuseum beherbergt (barrierefrei nur durch das Erdgeschoss erreichbar).
Das nächste Ziel ist die Steinerne Brücke – eines der bedeutendsten technischen und historischen Bau- und Kulturdenkmäler Deutschlands. Sie wurde in den Jahren 1135/1146 erbaut und von Regensburger Großkaufleuten finanziert. Nach einer denkmalgerechten Sanierung kann die Brücke nur noch zu Fuß bzw. per Rad benutzt werden. In dem einstigen Salzstadel, von 1616 bis 1620 am Brückenanfang errichtet, befinden sich nun neben einem Café auch kleine Läden (barrierefrei zugänglich u. Rolli-WC). Davor befindet sich die historische Wurstkuchl – die weltweit älteste Wurstbraterei dieser Art. Übrigens: Während des Brückenbaus war in diesem kleinen Gebäude das Baubüro untergebracht.

An der Donau

Von dieser Brücke aus lohnt sich linkerhand ein Blick zu einem Gebäude-Ensemble an der Donau. Am Ende der Brücke gibt es einen schönen Biergarten (Rolli-WC), von dem Sie einen reizvollen Blick zur Altstadt haben.

Nun bieten sich zwei Möglichkeiten an: Entweder über die Steinerne Brücke zurück zur Innenstadt oder dies über den jetzigen Stadtteil Stadtamhof und die Eiserne Brücke zu tun. Bei Letzterem lohnt sicherlich ein Bummel durch das einstige Städtchen – 981 urkundlich erwähnt und 1924 eingemeindet –, wo es einige hübsche Ecken zu erkunden gibt. Durch die Andreasstraße – an deren Ende sich das Künstlerhaus „Andreas-Stadel“ (barrierefrei zugänglich) befindet – geht es über zwei Brücken und dem Donauufer zurück zur Steinernen Brücke und somit zur Altstadt.

Da dort viele Gassen zur Fußgängerzone bzw. zu Wohnverkehrsstraßen erklärt wurden, lässt sich in diesem Bereich gut herum rollen/gehen und dabei gibt es noch so Manches entdecken – wie z.B. den dreieckigen Haidplatz, den ehemaligen Markt- und Turnierplatz. Von den repräsentativen gotischen und barocken Bürgerhäusern seien das „Thon-Dittmer-Palais“ und das rötliche „Runtingerhaus“ mit seinem zinnenbekröntem Anbau erwähnt. Als historisches Kleinod wird der weite Neupfarrplatz mit der ersten evangelischen Kirche bezeichnet. So gar nicht passt der Kaufhof-Komplex in das mittelalter-liche Stadtbild. Dennoch lohnt sich ein Besuch der Dachterrasse dieses Kaufhauses, von wo Sie auf einen Teil der Stadt blicken können – allerdings sollte dabei auch etwas aus dem Angebot des Selbstbedienungs-Restaurants verzehrt werden.

Übrigens: Durch archäologische Ausgrabungen, die im Bereich des Neupfarrplatzes von Ende 1995 bis Anfang 1997 durchgeführt wurden, ergaben sich Einblicke in die Struktur des damaligen jüdischen Viertels.

Um wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren, empfiehlt es sich vom Neupfarrplatz aus zunächst der Pfarrgasse zu folgen, die in die Obermünsterstraße mündet. Diese Straße geht dann in die Grasgasse über und führt wieder zur Maximi-lianstraße. In diese rechts einbiegend, wird alsbald der Bahnhof erreicht, wo der Streifzug durch Regensburgs Altstadt endet.

Reisende mit der Bahn Regensburg ist von München aus mit zwei Regionalbahnen – inkl. Begleitperson – kostenfrei zu erreichen. Bei ALX befindet sich die fahrzeuggebundene Einstiegshilfe in der Zugmitte; bei DB Regio ist die Rampe im Zug (u.U. sich mit der Mobilitätsservice-Zentrale, Tel. 030 65 21 28 88, in Verbindung setzen).
Behinderten-Parkplatz
(Parkausweis)
• Bahnhofsvorplatz-Süd – Friedenstr. (2)
• Domplatz (3)
Behinderten-WC
(Euro-Schlüssel)
siehe „Barrierefrei durch Regensburg“
Gastronomie • Historische Wurstkuchl (bei der Steinerne Brücke; Behinderten-WC im Salzstadel)
• Gaststätte Spitalgarten (Biergarten; (für das Rolli-WC gibt es den Euro-Schlüssel an der Schenke), St. Katharinenplatz 1, Tel.: 0941 / 84774
• siehe auch „Barrierefrei durch Regensburg“
Donau-Schifffahrt siehe „Barrierefrei durch Regensburg“
Übernachtung siehe „Barrierefrei durch Regensburg“
Sonstige Infos „Barrierefrei durch Regensburg“ – hierbei muss gescrollt werden. Diese Broschüre ist auch im Rathaus erhältlich.
„Auf Blick“ mit Stadtplan – dieser Flyer ist auch bei der Tourist-Information (Altes Rathaus) erhältlich. Darin ist die Barrierefreiheit von Sehenswürdigkeiten und anderem aufgelistet.